Refik Anadol macht Unendlichkeit erfahrbar

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Wie sich die Unendlichkeit anfühlt werden wir wohl nie ganz begreifen. Die Art und Weise wie wir sie verstehen, wird Ihr natürlich nicht gerecht, da sie unser Vorstellungsvermögen schlichtweg überschreitet. Der Künstler Refik Anadol hat jedoch mit seiner Installation „The Infinity Room“ versucht, sie zumindest ein Stückchen erfahrbarer zu machen.

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Anadol, der 1985 in Istanbul geboren wurde, studierte ebenfalls dort an der Bilgi Universität Visuelle Kommunikation. Darauf zog er für sein Master-Studium nach Los Angeles, wo er bis heute lebt und als Creative Director und Visual Artist arbeitet. Der mehrfach ausgezeichnete Künstler geht in seinen Arbeiten immer wieder der Frage nach, wie die allgegenwärtige Technologiesierung und ein immer umfassender programmiertes Umfeld sich beispielsweise auf die Bereiche Architektur und Kunst auswirkt. Wie hat sich in Zeiten, in denen digitale Objekte vom Smartphone bis hin zum Urbanscreen unsere tägliches Umfeld bestimmen, unser Verständnis von Raum geändert? Und wie wird dieses Umdenken – dieses neue Verständnis – in der Kunst und vor allem der Architektur genutzt, um tiefergehende Konzepte zu entwickeln?

Im Herbst 2015 installierte der Künstler im Rahmen der Austellung „40 METERS 4 WALLS 8 CUBES“  seinen sogenannten „Infinity Room“ im Zorlu Center of Performing Arts in Istanbul. Die Projektion ist Teil seiner Reihe Temporary Immersive Environment Experiments, mit der Anadol die Zuschauer in den Zustand der „Immersion“ (des Versinkens) versetzen möchte. Ein bewusstseinserweiternder Zustand, in dem der Betrachter sich seiner physischen Konstitution immer weniger bewusst wird und mit einer künstlich durch Programmierung erzeugten Umgebung, verschmilzt. Durch verschiedenen Algorhythmen transformiert Refik Anadol eine flache Projektion in einen dreidimensionalen, architektonisch gestalteten Raum, der den Betrachter aus den Räumlichkeiten in denen sich die Installation befindet, herauslösen soll.

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Eines der wichtigsten Elemente, die für den audiovisuellen „Infinity Room“ genutzt werden ist, neben Klang und Projektion, ist Licht. Die Effekte sollen dazu dienen, die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fiktiven, aber auch zwischen dem Physischen und dem Virtuellem ineinander zu blenden. Während immer abwechselnd lineare Formen, Wellen oder Strudel projeziert werden, schwinden die Wände zusehends und bieten dem Besucher „die Möglichkeit, die gewöhnlichen Grenzen des Betrachtungserlebnisses zu überschreiten“, wie es der Künstler selbst beschreibt.

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