Wenn Männer einem, ohne Expertise und Anlass, die Welt erklären wollen:
Jede weiblich gelesene Person kennt es, wenn Männer einem ungefragt und mehrheitlich auch mit fehlender Expertise ins Wort fallen und einem die Welt erklären wollen. Durch dieses Verhalten, was “Mansplaining” genannt wird und auf die Amerikanerin Rebecca Solnit und ihr Essay „Wenn Männer mir die Welt erklären“ zurückzuführen ist, werden sexistische Machtstrukturen demonstriert und verfestigt.
Also was tun, wenn einem der nächste Mann erklären will, dass Menstruationsschmerzen gar nicht so schlimm sind oder der Arbeitskollege einem ständig Aufgaben erklärt, in denen die eigene Expertise seine überschreitet?
Mansplaining kontern: So geht’s!
Im ersten Schritt geht es darum, das Mansplaining als solches zu benennen – dazu ist es nicht zwingend notwendig, das Wort zu verwenden. Es geht vielmehr darum, das Verhalten zu konfrontieren und nachzuhaken, warum einem etwas erklärt wird, was man schon längst weiß. Um das Gespräch deeskalierend zu beginnen, startet man am besten mit einer “Ich-Botschaft”: “Ich habe das Gefühl, Sie glauben, ich hätte keine Ahnung davon”.
Unterbrechen:
Du musst dir keinen fünf Minuten Monolog anhören, unterbreche dein Gegenüber und hinterfrage seine Aussagen. “Wie kommen Sie darauf? Warum ist das so? Was macht Sie da so sicher? Wieso soll das funktionieren?” Dadurch zwingen Sie den Mansplainer in Rechtfertigungs- und Erklärungsnot. Und meistens entlarven seine Aussagen sich als Broscience, Halbwissen und bloße Meinungen.
Raum einnehmen:
Nimm dir den Raum, den du in dieser Unterhaltung benötigst. Forder freundlich, aber bestimmt ein, deinen Satz zu beenden: „Darf ich bitte ausreden? Danke!“. Ansonsten hilft auch immer deine Expertise sprechen zu lassen, aber du bist nicht in der Pflicht, dein Wissen zu demonstrieren und dich zu rechtfertigen.
Belächeln:
Es gibt Tage, da erwischen Mansplainer einen an einem Tag, an dem die Toleranz dafür besonders gering ist. An diesen Tagen kann man eine gehörige Prise Sarkasmus und Schlagfertigkeit einfließen lassen. „Das ist ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung.“ Oder: Wer? Er stutzt und fragt: “Wie, was meinst du?“.. Wer gefragt hat”
Wenn sonst nichts hilft:
Und wenn das Mansplaining trotz allem kein Ende nimmt oder du von Anfang an keine Kapazität für dieses Gespräch hast: beende es. „Sorry, aber dafür habe ich gerade keine Zeit.“ Niemand muss einem Gespräch beiwohnen, dass nicht auf Augenhöhe stattfindet und sich von jemandem belehren lassen, den man nie nach Rat gefragt hat.