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Person filmt etwas.
Allgemein

Fetisch und Kink Hijab-Porno?

Heute setzen wir uns mit einem Tabuthema auseinander und möchten aufklären über die problematischen Darstellungen und Fetischisierung von Hijab tragenden Darsteller*innen aus der Sexindustrie.

Die Fetischisierung von Menschen aufgrund ihrer Religion, Kultur oder ethnischen Herkunft ist ein heikles Thema. Solche Praktiken können zu Stereotypen, Missverständnissen und Diskriminierung führen. Die Fetischisierung von Muslimas ist oft das Resultat einer einseitigen kolonialen und patriarchalen Sichtweise.
Wir alle haben die Verantwortung, solche Darstellungen zu hinterfragen. Sexualität in ihrer Komplexität und Vielfalt zu feiern bedeutet auch, die Individualität und Würde aller Menschen zu respektieren.

Was sind „Hijab-Pornos“ oder „Refugee-Pornos”

In diesen Filmen werden Darsteller*innen, die nur mit einem Kopftuch, wie z.B. einem Hijab oder Niqab bekleidet sind, mit (meist) weißen (Cis-)Männern dargestellt. Die Verschleierung der muslimischen Frauen wird hierbei sowohl fetischisiert als auch instrumentalisiert, um koloniale und patriarchale Machtstrukturen zu reproduzieren. Dieses Medium ist weniger als reine Darstellung sexueller Begierden zu verstehen, sondern mehr als Spiegelbild von rassistischen, sexistischen und islamophoben Diskursen.

Zu Fetischen

Die Sexualisierung oder Fetischisierung von Menschen aufgrund ihrer Religion, Kultur oder ethnischen Herkunft ist ein sehr sensibles Thema. Diese Praxis kann zu Stereotypen, Missverständnissen und Diskriminierung führen. Die Fetischisierung von Muslimas, oder irgendeiner anderen spezifischen Gruppe, ist oft das Resultat einer unangemessenen und einseitigen kolonialen und patriarchalen Sichtweise, die diese Personen auf eine einzige Eigenschaft reduziert.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine “Fetischisierung” im Kontext der Sexualität oft eine Fixierung auf bestimmte Aspekte, Merkmale oder Eigenschaften beinhaltet. Im Falle der Fetischisierung von Muslimas könnte dies beispielsweise eine ungesunde oder unangemessene Faszination für das Kopftuch (Hijab) oder andere traditionelle Kleidungsstücke sein. Das kann in einer Entmenschlichung resultieren und dabei helfen, problematische und stereotypische Narrative zu verstärken.

Nichtsdestotrotz können Fetische und Kinks Teil einer abgelebten, freien, gesunden Sexualität sein und sind -solange sie auf Konsens beruhen- per se natürlich nicht problematisch. In diesem konkreten Fall gibt es allerdings zu beachten, dass es ja einen deutlichen Zusammenhang zwischen privatem und öffentlichen Raum gibt und die Stereotypisierung/gespielte Unterdrückung bestimmter Minderheiten eindeutig in beiden Räumen keinen Platz haben sollte. 

Personen sollten immer als Ganzes, mit all ihren individuellen Merkmalen und Eigenschaften, wahrgenommen und respektiert werden und nicht auf eine einzige Charakteristik reduziert werden.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Kink und Fetisch umfasst das Wissen um und den Respekt vor den kulturellen, religiösen und persönlichen Hintergründen aller Beteiligten. Es ist wichtig, eine umfassende Diskussion zu führen und sicherzustellen, dass alle Handlungen auf informierter und enthusiastischer Zustimmung beruhen.

Was haben antimuslimischer Rassismus mit Pornografie und Sexismus zu tun ?

Die Verbindung von antimuslimischem Rassismus, Pornografie und Sexismus ist eine komplexe und verstörende Realität, die auf einer Reihe von tief verwurzelten gesellschaftlichen Vorurteilen und Stereotypen beruht. Insbesondere in bestimmten Genres der pornographischen Filmindustrie sind sogenannte “interracial” Pornos beliebt. 

Hinzu kommt, dass die meisten Darsteller*innen, soweit das nachvollziehbar ist, weder arabischer Herkunft noch muslimischen Glaubens sind.

Die Verwendung von Frauen mit Kopftuch in pornografischen Filmen repräsentiert eine Form des exotisierenden Fetischismus. Die „Andersartigkeit“ und vermeintliche Prüderie muslimischer Frauen wird als erotisch-kommerzielles Element eingesetzt und erzeugt eine tiefgreifende Sexualisierung ihrer Identität.

Durch die Darstellung von weißen Männern, die diesen Frauen gegenüber dominant und bisweilen gewalttätig auftreten, werden Stereotypen von männlicher Macht und weiblicher Unterordnung weiter verstärkt. Der orientalistische Blick, der hin und her schweift zwischen prüder, muslimischer Frau und exotischer, sexuell aktiver, verführerischer orientalischer Frau ist sich nie einig, was genau denn nun auf die Darsteller*innen projeziert wird- und macht es deshalb für den white gaze umso spannender. 

Es ist wichtig, diese problematischen Darstellungen zu hinterfragen und gegen sie anzukämpfen, um ein besseres Verständnis für die Komplexität und Vielfalt menschlicher Sexualität zu fördern, die jenseits von Unterdrückung, Gewalt und Stereotypen existiert. Es ist ebenso wichtig, gegen jede Form von Rassismus, Sexismus und Islamophobie in all ihren Manifestationen einzutreten.

Quellen und mehr dazu auch hier:

https://d-nb.info/1216597863/34

https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/69448/ssoar-2020-kempen-Phobie_Fantasie_und_Fetisch_Antimuslimischer.pdf?

https://stimmengegenrassismus.blog/2021/12/15/rassismus-im-porno-interview/





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