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Bühne / Schauspiel

ZWISCHENHALT / ARADURAK / RAWESTGEHARAF

  • 15,- bzw. ermäßigt 9,-€
  • Theaterdiscounter
  • Klosterstraße 44, 10179 Berlin

29., 30. und 31. MÄRZ 2018, 20:00 Uuhr
Deutsch/Kurdisch/Türkisch mit jeweiligen Übertiteln
Tickets hier

Warten auf den Bus der nicht kommt

Der kurdische Autor Mirza Metin hat mit Aradurak / Zwischenhalt / Rawestgeharaf“ – so der dreisprachige Titel des Stückes – eine an Beckett erinnernde Farce mit deutlich aktuellen politischen Anspielungen geschrieben. An einer Bushaltestelle irgendwo im Nirgendwo treffen sich ein Türke, ein Kurde und ein Deutscher. Es droht ein gefährlicher Sturm und sie möchten das Land verlassen. Während sie den Bus erwarten, versuchen sie miteinander ins Gespräch zu kommen, doch jeder beherrscht lediglich die eigene Muttersprache. Im Laufe des immer absurder werdenden Dialogs, bei dem eine Puppe die Sprachhürden für Momente zu überwinden vermag, wird langsam klar: Der Bus wird nie kommen.

Zwischenhalt – auf der Flucht vor dem großen Sturm

Mirza Metin hat mit „Zwischenhalt“ ein starkes Stück voller Komik und Tragik über die aktuelle Situation in der Türkei und über die Sehnsucht, sich trotz unterschiedlicher Herkunft, Sprachen und Hintergründe verstehen zu wollen. Frank Heuel inszenierte in Zusammenarbeit mit şermola performans dreisprachig mit einem deutsch-kurdisch-türkischen-Ensemble. Der feine, in der Realität wurzelnde und doch absurde Humor des Stückes, die Inszenierung und das Spiel der drei Schauspieler haben der Produktion in Istanbul den Spezial-Preis einer unabhängigen Zuschauerjury eingebracht. renk. berichtete bereits über das Stück als es 2017 Premiere feierte.

“‘Ich weiß, sie verstehen kein Wort, aber das ist eine irre Geschichte‘, sagt der türkische Puppenspieler mittendrin und bringt damit dieses fulminante, tragikomische Stück auf den Punkt.“ (Westfälische Nachrichten)

Die freie Szene unter Druck

In einer Zeit, in der in der Türkei Theater geschlossen, Künstler entlassen und Spielpläne wie Inszenierungen staatlich kontrolliert werden, verbringt der Bonner Theaterleiter Frank Heuel 2016 bis 2018 im Rahmen eines Stipendiums der Kunststiftung NRW mit Unterbrechungen insgesamt acht Monate in Istanbul. Anfang 2016 ist die Situation für die Theaterschaffenden bereits nicht leicht. Sie verschärft sich massiv mit dem Putschversuch im Juni 2016.

Auf die freie Szene in Istanbul wird Druck ausgeübt: Staatliche Subventionen werden massiv gekürzt oder entfallen ganz. Das Klima, das Frank Heuel jedoch in der Szene erleben konnte, war geprägt von einer großen Entschlossenheit weiterzumachen. Die vier Stücke, die er in Istanbul mit unterschiedlichen Theatern und Ensembles inszenieren konnte – eines davon „Zwischenhalt“ – zeugen von dieser Kraft der Entschlossenheit und machen das Klima, die besondere Situation und die latenten Ängste in ganz unterschiedlicher Weise spürbar.

ZWISCHENHALT / ARA DURAK / RAWESTGEHARAF
von Mirza Metin ist ein starkes Stück voller Komik und Tragik über die aktuelle Situation in der Türkei und über die Sehnsucht, sich trotz unterschiedlicher Herkunft, Sprachen und Hintergründe verstehen zu wollen.

Regie: Frank Heuel, Bühne: Bilge Kutlu, Annika Ley
Mit: İlker Abay, David Fischer, Mirza Metin

Text/Fotos: fringe ensemble