Am 20.09.1989 beschlossen die UN-Vertreterinnen und -Vertreter nach zehnjähriger gemeinsamer Arbeit die Kinderrechtskonvention. In 54 Artikeln wird der Schutz vor Diskriminierung sowie das Recht auf Gesundheit, Bildung, Familie und elterliche Fürsorge verankert. Auch der Schutz vor Gewaltanwendung und Misshandlung sowie wirtschaftlicher Ausbeutung werden in diesem Dokument festgehalten. Darüber hinaus wird Kiderarbeit verboten. Darunter können solche Arbeiten verstanden werden, die nicht altersgerecht sind, die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die Kinder in ihrer Entwicklung schädigen oder sie vom Schulbesuch abhalten. Ebenfalls wird es untersagt, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zwangsweise für den Krieg zu rekrutieren.
In welchen Staaten wurde die Kinderrechtskonvention ratifiziert?
Es haben fast alle UN-Mitgliedstaaten die Kinderrechtskonvention ratifiziert. Einzige Ausnahme: die USA. Im US-Senat gibt es bislang keine Zweidrittelmehrheit für die Ratifizierung, unter anderem, weil in einigen US-Bundesstaaten lebenslange Haftstrafen für Jugendliche legal sind. Diese Gesetzgebung widerspricht jedoch der UN- Konvention. Aber auch in Staaten, die die Konvention ratifiziert haben, werden Kinderrechte häufig noch immer missachtet. Millionen Kinder leiden bis heute unter Armut, Umweltproblemen und Konflikten.
Kinderrechte und ihre globalen Herausforderungen
Laut UNHCR waren zwischen 30 und 34 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf der Flucht, mehr als 150.000 von ihnen ohne einen Elternteil. Mit einer der größten Fluchtursachen stellen Kriege und bewaffnete Konflikte dar. Kinder werden dabei häufig gezwungen, als Kindersoldaten am Konflikt teilzunehmen oder melden sich“freiwillig”, um zum Beispiel Armut zu entkommen. Schätzungen zufolge sind weltweit mindestens 250.000 Minderjährige an bewaffneten Konflikten beteiligt.
Die Situation in Deutschland
Deutschland schneidet im globalen Vergleich zwar besser ab, aber auch hier gibt es Verbesserungsbedarf zum Beispiel im Hinblick auf Kinderarmut, Bildungsgerechtigkeit und Mitbestimmungsrechte. Laut Angaben des Statistikportals Statista waren im Jahr 2020 bundesweit 20,2 Prozent der unter 18-Jährigen, also jedes fünfte Kind, armutsgefährdet. Inwiefern die Corona Pandemie die Situation noch verstärkt hat, muss noch genauer erforscht werden. Die Corona Pandemie hat uns allen ebenfalls die klaffende Bildungsungerechtigkeit aufgezeigt. Beispielsweise zeigt die Studie der Bertelsmann-Stiftung , dass rund ein Viertel der Kinder, deren Eltern Grundsicherung beziehen, keinen internetfähigen Computer im Haushalt hat und darüber hinaus auch ruhige Lernorte fehlen.
Die Probleme der Zukunft, deren Anfänge wir heute bereits deutlich spüren, werden am meisten die jungen Menschen dieser Gesellschaft treffen. Daher sprechen sich viele junge Menschen zum Beispiel für ein Wahlrecht ab 16 Jahren aus. Uns interessiert eure Meinung dazu – teilt uns gerne eure Gedanken dazu in den Kommentaren mit!