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Wenn von Feminismus gesprochen wird, gehen die meisten davon aus, dass der Begriff alle Frauen mit einbezieht. Doch dem ist nicht so. Immer mehr Aktivist*innen, insbesondere schwarze Frauenrechtler*innen und Women of Color, kritisieren den Trendfeminismus und bezeichnen ihn als „White Feminism“ (weißer Feminismus). 

Der weiße Feminismus kennzeichnet eine Form des Feminismus, der nur weiße cis-Frauen in den Fokus stellt und nur ihnen zugänglich gemacht wird. Das bedeutet nicht, dass weiße Frauen keinen Feminismus brauchen oder keinen Sexismus erfahren. Jedoch lässt der weiße Feminismus außer Acht, dass es Frauen gibt, welche von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind: Ihre Herkunft, Hautfarbe, Religion, Sexualität und Klasse wirken auf ihre Diskriminierungserfahrungen als Frau ein. 

Aktivist*innen der weißen Frauenrechtsbewegung und Kampagnen, die diesen Feminismus unterstützen, neigen oftmals dazu, besondere Probleme nicht-weißer Frauen zu verleugnen. Wie im Fall Sophie Passmanns, einer Feministin, welche sich in der Vergangenheit oftmals als inklusiv und intersektionell ausgegeben hat: In einem Interview kritisiert die 28-Jährige, schwarze Frauen mit individuellen Erfahrungen als faktischen Rassismus abzubilden. „Wenn Redaktionen im Namen des Antirassismus eine schwarze Frau zum vermeintlichen Sprachrohr von rassistischen Erfahrungen in Deutschland machen, führt das dazu, dass wieder nur ein Standard reproduziert wird: Wer spricht am lautesten, am funkiesten in ein Interviewmikrofon hinein? Ohne dabei irgendetwas gegen Rassismus getan zu haben“, sagte sie dem Schweizer Magazin „Annabelle“.

Oftmals führt der weiße Feminismus dazu, dass nicht-weiße Frauen als Opfer von Männern of Color verstanden werden. In Deutschland ist zum Beispiel das Kopftuchverbot sehr aktuell. Weiße debattieren darüber, was eine nicht-weiße Frau tragen darf, bevormunden sie und sprechen davon, sie vor der Unterdrückung ihres Vaters, Bruders oder Mannes zu retten. Tatsächlich aber verlagern weiße Feministinnen damit gesamtgesellschaftliche Probleme auf marginalisierte Gruppen und fördern somit nicht nur gefährliche Ideologien, sondern schwächen auch ihre eigenen Kämpfe: Denn Sexismus geht nun mal nicht nur von PoC-Männern aus, sondern genauso von weißen

Der weiße Feminismus propagiert zusätzlich zu den rassistischen und islamfeindlichen Haltungen auch transfeindliche und klassistische Gesinnungen. Unzählige Frauen, ob be_hindert, queer, mirgantisch oder arm, fallen dem Mainstream-Feminismus zum Opfer. Ihre Erfahrungen werden diskreditiert. Intersektionalität ist deswegen für all unsere Kämpfe von großer Bedeutung. Niemand sollte ausgeschlossen werden und zusammen kämpft es sich schließlich auch am stärksten.

Quellen:
Crenshaw, Kimberlé, 2010: Die Intersektion von „Rasse“ und Geschlecht demarginalisieren: Eine Schwarze feministische Kritik am Antidiskriminierungsrecht, der feministischen Theorie und der antirassistischen Politik.

https://www.rnd.de/politik/weltfrauentag-alice-hasters-kritisiert-privilegien-weisser-frauen-BLN4FB3QEVBZVPQXKNHUUJ4IIQ.html

Rommelspacher, Birgit, 2009: Feminismus und kulturelle Dominanz. Kontroversen um die Emanzipation der muslimischen Frau.

https://mashable.com/article/white-feminism-explained







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