Sicher reisen als LGBTQI+ Person

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Legalisierung der queeren Ehe

Seit 2017 dürfen auch in Deutschland LGBTQI+ Paare heiraten. Zuvor durften seit 2001 Lebenspartnerschaften eingetragen werden, die ab 2004 hetero-Ehen rechtlich gleichgestellt waren. 

Deutschland war mit der Legalisierung der “gleichgeschlechtlichen”, bzw. queeren Ehe allerdings relativ spät dran. Bereits im Jahr 2001 erlaubten die Niederlande als erstes Land der Welt die “gleichgeschlechtliche” Ehe. Bis heute sind 17 europäische Staaten diesem Vorbild gefolgt.

Bis heute haben außerhalb Europas 15 weitere Staaten die Ehe für LGBTQI+ Paare geöffnet. Als letztes kamen zum Beispiel Kuba, Andorra und Slowenien dazu. 

Die “gleichgeschlechtliche” Ehe ist allerdings nur in 35 Ländern auf der Welt legal.  

Hierbei ist wichtig zu bedenken, dass Legalität nicht gleich ein sicheres Lebensumfeld für die LGBTQI+ Community bedeutet. In vielen Staaten, in denen queere sexuelle Handlungen oder gar die Ehe nicht per-se verboten sind, haben LGBTQI+ trotzdem mit Stigmatisierung zu kämpfen.  

Laut der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, and Intersex Association (ILGA) werden weltweit in 65 Staaten einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen kriminalisiert. In Afghanistan, Brunei, dem Iran, Mauretanien, Nigeria, Saudi-Arabien und Jemen wird hierfür sogar die Todesstrafe verhängt. 

Sicherheit beim Reisen

Quelle: https://www.asherfergusson.com/lgbtq-travel-safety/

Leider ist es für LGBTQI+ Personen in vielen Teilen der Welt nicht sicher, ihre Identität frei auszuleben. Besonders beim Reisen sollte man sich deshalb im Voraus über die rechtliche Lage im Zielland informieren. Das kann man beispielsweise anhand des “LGBTQ+ Travel Safety Index”, der seit 2019 von Lyric & Asher Fergusson veröffentlicht wird. Dieses Jahr ernannten sie die Länder Kanada, Schweden, Niederlande, Malta und Norwegen zur Top-5 der sichersten Länder für LGBTQI+ Reisende, während Brunei, Saudi-Arabien, Nigeria, Kuwait und Malawi als gefährlichste Länder gelten.

Auch wenn ihr Dasein in vielen Ländern kriminalisiert wird, findet die LGBTQI+ Community überall einen Weg, sich zu treffen. Wo öffentlich nicht darüber geredet werden kann, wird das Internet zum besten Freund von Reisenden, die die queere Szene der Reiseziele erkunden wollen. 

Auf dem Blog “Queer in the World” gibt es sogar Travel Guides für Städte in eigentlich queerfeindlichen Ländern wie Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo jeglicher Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit eine Inhaftierung oder Deportation zur Folge haben kann.

An solchen Orten gilt grundsätzlich das “Drei Affen”-Prinzip, wenn es um gleichgeschlechtliche Aktivitäten geht – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. 

Um dort mit der lokalen Community connecten zu können, so “Queer in the World”, braucht man entweder Bekannte, die wissen, in welchen Lokalen andere queere Menschen anzutreffen sind, oder man benutzt Apps wie Grindr (über ein VPN!), um sich über Treffpunkte zu informieren, da diese natürlich inoffiziell und geheim bleiben müssen. 

Auf “Queer in the World”, aber auch auf zahlreichen weiteren Blogs gibt es hilfreiche Dos & Don’ts, queer-freundliche Hotelempfehlungen und weitere Tipps für LGBTQI+-Reisende. 

Am wichtigsten ist es, sich den Gesetzen, sozialen Normen und Verhaltensregeln des jeweiligen Reiseziels anzupassen, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. 

 

Text: Aylin Tuncer

Quellen:
https://www.lsvd.de/de/ct/431-ehe-fuer-alle-in-deutschland-30-jahre-kampf-fuer-die-gleichgeschlechtliche-ehe
https://www.lsvd.de/de/ct/427-Die-gleichgeschlechtliche-Ehe-in-Europa-und-weltweit?gclid=Cj0KCQjwiZqhBhCJARIsACHHEH_QJAbqKswjbcLS-33XSJCixXFYYZ5aIDv93HI9JjBevu_-9hJnricaAvUYEALw_wcB
https://www.hrc.org/resources/marriage-equality-around-the-world
https://database.ilga.org/criminalisation-consensual-same-sex-sexual-acts
https://www.asherfergusson.com/lgbtq-travel-safety/

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