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Allgemein

Rassistische Einstellungen in Deutschland

Mehrere Umfragen, darunter die Rassismus-Monitor Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), die „Mitte“-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung und die „Autoritarismus-Studie“ der Universität Leipzig, deuten darauf hin, dass rassistische Einstellungen in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet sind.

Erschreckende Ergebnisse

In der Rassismus-Monitor Studie des DeZIM vom Mai 2022 wird eine alarmierende Verbreitung rassistischer Einstellungen aufgezeigt: Fast die Hälfte der Bevölkerung (49 Prozent) glaubt an die Existenz menschlicher „Rassen“. Ein Drittel der Bevölkerung (33 Prozent) meint sogar, dass einige Völker oder ethnische Gruppen „von Natur aus fleißiger“ seien als andere.

Trotz der weit verbreiteten Vorstellungen und Vorurteile über Rassen und Ethnien ist sich eine deutliche Mehrheit (90 Prozent) der Bevölkerung bewusst, dass Rassismus in Deutschland ein reales Phänomen ist, wobei 61 Prozent angeben, dass Rassismus im Alltag in Deutschland präsent ist.

Zusätzlich haben 22 Prozent der Bevölkerung selbst schon einmal Rassismus erfahren und fast die Hälfte (45 Prozent) hat einen rassistischen Vorfall beobachtet. Bei den Angehörigen von rassifizierten Gruppen berichten sogar 58 Prozent von eigenen Rassismuserfahrungen.

Die „Mitte“-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2021 liefert ähnliche Ergebnisse. Sie weist darauf hin, dass 6,4 Prozent der Bevölkerung rassistische Auffassungen vertreten und Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Abstammung abwerten. Etwa 12 Prozent der Befragten zeigten fremdenfeindliche Einstellungen und stimmten Aussagen zu wie „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“. Erschreckenderweise werteten rund 40 Prozent der Befragten Asylsuchende ab.

Ein dritter Blickwinkel auf die Problematik bietet die „Autoritarismus-Studie“ der Universität Leipzig aus dem Jahr 2022. Demnach stimmen 17 Prozent der Bevölkerung Aussagen zu, die ausländerfeindlich sind oder sich gegen Zuwanderung richten, wie etwa „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“, „Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“ und „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“.

Die Studien zeichnen ein besorgniserregendes Bild der vorherrschenden Einstellungen in der deutschen Gesellschaft. Es ist klar, dass trotz der allgemeinen Anerkennung des Problems mehr getan werden muss, um Rassismus zu bekämpfen und zu verhindern, dass diese Ansichten weiterhin verbreitet werden.

„Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet.“ In der „Mitte-Studie“ 2019 haben 37 % der Befragten der Aussage ganz oder teilweise zugestimmt – in der „Autoritarismus-Studie“ 53%.


Warum kommen die „Autoritarismus“ Studie und die „Mitte“ Studie zu unterschiedlichen Ergebnissen?

Es gibt mehrere Studien, die rechtsextreme, rassistische oder antisemitische Einstellungen in der deutschen Bevölkerung untersuchen. Die beiden größten Studien sind die „Mitte-Studie“ der Universität Bielefeld und die „Autoritarismus-Studie“ der Universität Leipzig. Beide Studien sind repräsentativ und werden alle zwei Jahre durchgeführt. Obwohl die Studien teilweise exakt dieselben Fragestellungen haben, kommen sie zu unterschiedlichen Ergebnissen.

So wird etwa in beiden Studien die Zustimmung zu folgender Aussage erfragt: „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet.“ In der „Mitte-Studie“ 2019 haben 37 % der Befragten der Aussage ganz oder teilweise zugestimmt – in der „Autoritarismus-Studie“ 53%. Dies liegt an den unterschiedlichen Befragungsmethoden: Bei der „Autoritarismus-Studie“ kommen die Forschenden zu den Befragten nach Hause und übergeben ihnen einen Fragebogen. Die Befragten beantworten die Fragen schriftlich und können im Anschluss den Fragebogen in einem verschlossenen Briefumschlag zurückgeben. So erfahren die Forschenden nicht, welche Antworten die Befragten geben.

Die Befragung der „Mitte-Studie“ hingegen wird telefonisch durchgeführt: Hier müssen die Befragten den Forschenden direkt sagen, was sie denken. In den Telefoninterviews fällt die Zustimmung zu vielen Aussagen anders aus, da die Menschen ihre Ansichten einer fremden Person am Telefon nicht so offen zugeben.

 

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