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Gesellschaft & Geschichten

Rainbow Capitalism

Rainbow Capitalism ist eine Form des performativen Aktivismus’ und der Kommerzialisierung der LGBTQI+ Bewegung. Viele bekannte Marken schmücken sich gerade zum LGBTQI+ Pride Month mit solidarischen Kampagnen. Aber was steckt eigentlich hinter den Regenbogen Flaggen der Unternehmen?

Hier kommen wir zum performativen Teil:

Viele nutzen den Pride Month zur eigenen Profilierung und Umsatzsteigerung aus. Slogans und Redewendungen wie z.B. “Love is Love” aus der LGBTQI+ Community werden für eigene Profitinteressen instrumentalisiert, die Interessen der queeren Community werden aber nicht vertreten. Die Solidarisierung stoppt meist bei den regenbogenfarbenen Werbekampagnen oder ist sogar widersprüchlich zu LGBTQI+-feindlichen Handlungen der Unternehmen. Echter Aktivismus wird zur Marketing Kampagne.

Ein Beispiel hierfür ist PayPal: Sie unterhalten eine transfeindliche Regelung, die es ihren transsexuellen Nutzer*innen besonders schwer macht, ihr Geburtsgeschlecht oder ihren Geburtsnamen zu ändern.
Als PayPal ihr Logo zum Pride Month regenbogenfarben färbte, ernteten sie berechtigte Kritik.

Die symbolische Solidarisierung ist nicht per se abzuwerten, nur sollte grundsätzlich hinterfragt werden, ob sich Konsument:innen mit der symbolischen Solidarisierung zufrieden geben sollten, ohne auch Taten und Handlungen zu fordern, die diese widerspiegeln.

Diese Fragen kannst du dir stellen, um zu checken, ob es sich um authentische Solidarisierung oder Profitorientierung handelt:

  • Aktivismus und Solidarität sollte nicht auf einen Monat limitiert werden. LGBTQI+ Solidarität sollte 12 Monate im Jahr präsent sein. Unterstützt das Unternehmen auch außerhalb des Pride-Months queere Themen und nutzt dafür beispielsweise ihre Reichweite?

 

  • Kooperiert das Unternehmen z.B. mit queerfeindlichen Organisationen oder Personen? Unternehmen, die sich mit der LGBTQI+ Community solidarisieren, sollten ihre Taten für sich sprechen lassen und sich nicht ausschließlich darauf verlassen, dass sie ihre Pflicht durch Rainbow Capitalism erfüllt haben und dabei sogar auf Kosten der Community an Profit und Reichweite gewinnen.

 

  • Gab es eventuell schon Skandale darüber, dass das Unternehmen intern queerfeindlich gegenüber Mitarbeitenden ist?

 

  • Wie divers und inklusiv ist das Unternehmen in seinen Strukturen?

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