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Radikale Vielfalt – eine Kritik an der sogenannten “deutschen Leitkultur”

Mit dem Aufruf „Desintegriert euch!“ sorgte Max Czollek bereits 2018 in der Integrationsdebatte für einen Aufschrei. In seinem 2020 erschienenen Buch „Gegenwartsbewältigung“ setzte er erneut an und plädierte für eine radikal diverse Gesellschaft.

In dem Buch “Gegenwartsbewältigung” streitet Czollek für eine radikal diverse Gesellschaft und kritisiert die Idee einer Leitkultur. Die Vorstellung, es gäbe eine hierarchische Ordnung, der man sich anzupassen hätte, sei nicht mehr zeitgemäß, denn etwa ein Viertel der Menschen in Deutschland hat heute auf die eine oder andere Art eine Migrationsgeschichte. Daraus folgert der Lyriker, dass die größte Gemeinsamkeit der Deutschen wahrscheinlich ihre Differenz sei.

Wir leben in einer vielfältigen und komplexen Gesellschaft. In Deutschland leben Menschen mit unterschiedlichen weltanschaulichen, ethnischen, kulturellen und religiösen Hintergründen zusammen. Allerdings bringt diese Komplexität und Vielfalt einer Gesellschaft Probleme, wenn sie ihre Vielfalt nicht anerkennen will und versucht, über Assimilierungdruck und Integration zu verstecken. Von Rechtsextremismus, über Mikroagressionen – Minderheiten sind täglich mit den Folgen einer Gesellschaft konfrontiert, die ihre Vielfalt nicht zelebriert. 

Vielfalt ist dann ein Problem, wenn ein Unvermögen und Unwillen besteht, die unseren Gesellschaften innewohnende radikale Vielfalt zu respektieren und wertzuschätzen. Häufig werden dabei in der Debatte Begriffe wie „Zugehörigkeit“ und „Identität“ als Schlagworte verwendet, um auf Probleme hinzuweisen, die angeblich durch die Vielfalt der Gesellschaften verursacht werden.

Für Czollek bedeutet “Gegenwart bewältigen”- radikale Vielfalt und Desintegration. Er sieht in der radikalen Vielfalt “einen Motor der Demokratie“. Sein Wunsch nach einer jüdisch-muslimischen Leitkultur ist ein Alternativvorschlag zur deutschen Heimatssehnsucht, die immer durch ein “Wir” gekennzeichnet ist, der “die Anderen” sich anpassen müssen. Czollek zelebriert die Differenz unserer Gesellschaft und sieht die Anerkennung dieser als Lösung und nicht als Problem unserer heutigen Probleme. 

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