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Gesellschaft & Geschichten

Nerelisin? Woher kommst du? Teil 4

Jetzt wird es lecker! Diesmal stellen wir euch Klischees aus Städten wie Adana und Gaziantep vor, die sich kulinarisch in nichts nachstehen. Aber nicht nur für ihr Essen sind die Menschen aus diesen Städten bekannt. In unserem vierten Beitrag stellen wir euch daher die größten Klischees aus den Regionen Adana, Zonguldak, Gaziantep, Sinop und Kars vor. Hadi bakalım!

01 – Adana

„Adanalıyık, Allah’ın Adamıyık.“ Zu Deutsch: „Wir sind aus Adana, wir sind die Männer Allahs.“ Dieser Satz stammt aus dem ersten Vers des gleichnamigen Gedichts. Adana liegt im Süden der Türkei und ist bekannt für den köstlichen, aber ziemlich scharf gewürzten Adana Kebap. Den Menschen wird nachgesagt, dass sie nicht nur gern Scharfes essen, sondern auch eine scharfe Zunge haben. Angeblich nehmen die Adanalılar kein Blatt vor den Mund, fluchen unentwegt und haben höfliche und respektvolle Manieren vergessen. Aber auch folgender Satz ist weit verbreitet: „Adana’dan adam çıkmaz.“ Zu Deutsch: „In Adana gibt es keine richtigen Männer.“ Stimmt das?

67 – Zonguldak

„Zonguldaklılar kara elmas gibidir.“ Zu Deutsch: „Die Menschen aus Zonguldak sind wie schwarze Diamanten.“ Die Stadt im Norden der Türkei am Schwarzen Meer wird auch als Mekka des Steinkohle-Abbaus bezeichnet, die Kohle wird daher mit einem Diamanten gleichgesetzt, der für den wirtschaftlichen Aufschwung dieser Region verantwortlich ist. Die Eigenschaften des Diamanten -rein, klar und kostbar- wurden kurzerhand auf den Charakter der Menschen aus Zonguldak übertragen, die sich laut Erzählungen wie die Edelsteine fühlen. Auch die Universität trägt den Namen „Kara Elmas“.

25 – Gaziantep

„Deliyiz meliyiz, ama yürekliyiz. Ne de olsa Antepliyiz.“ Zu Deutsch: „Wir sind verrückt, aber wir haben Herz und sind mutig. Wie auch immer, wir sind aus Antep.“ Die Stadt Antep an der syrischen Grenze im Süden der Türkei trägt den Beinamen „Gazi“, das bedeutet Kriegsveteran. Im türkischen Befreiungskrieg (1919-1923), in dem viele Menschen ums Leben kamen, leistete die Bevölkerung mit Hilfe von irregulären Truppen Widerstand gegen die französische Armee mit den armenischen Legionären. Die Antepliler, wie sie sich auf Türkisch nennen, sind immer noch stolz auf diese Rückeroberung, weshalb viele Jungen auf den Namen „Onur“ getauft werden. Für diese Region können wir besonders das Fleischgericht „Kuşbaşı Kebap“ sehr empfehlen.

57 – Sinop

„Sinop’un kızları, Zengindir Babaları, İstemezler Başlıkparası.“ Zu Deutsch: „Die Mädchen aus Sinop haben reiche Väter und die fragen nicht nach Brautgeld.“ Traditionell wird vor einer Heirat das Brautgeld vereinbart, welches von der Familie des Bräutigams an die Brautfamilie gezahlt wird, damit der Ausfall einer Arbeitskraft im Familienbetrieb ausgeglichen werden kann. Laut Redewendung haben es die Väter aus Sinop nicht nötig, da sie die Heirat der Tochter und damit auch den Wegfall ihrer Arbeitskraft finanziell verkraften können. Na dann! Übrigens zählen laut einer Umfrage die Bewohner von Sinop auch zu den glücklichsten Menschen der Türkei. Ob das mit dem Pro-Kopf-Einkommen der Bewohner zu tun hat, bleibt fraglich und bedarf weiterer Erörterung.

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36 – Kars

„Kaşar peyniri meşhurdur, soğuğu yamandır.” Zu Deutsch: „Sein Käse ist berühmt und seine Kälte im Winter ist streng.” Die Menschen aus Kars lieben ihren Käse und das zeigt sich auch an der Produktion: der Käse aus Kars ist überall in der Türkei bekannt. Die Winter sind meist sehr kalt und trocken und erinnern stark an russische Verhältnisse. Die Russen sind in Kars nicht ganz unbekannt, denn Kars wurde im Abkommen von San Stefano 1878 an das russische Zarenreich abgetreten, sodass ihre Spuren in der Architektur noch heute zu finden sind. Außerdem ist das schöne Kars die Kulisse für den Roman „Schnee” von Nobelpreisträger Orhan Pamuk.

Titelbild: Shutterstock.com

 

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