Und, wie ist Ankara so?
Es ist eine Autostadt, eine Regierungsstadt. eine Großstadt, eine türkische Stadt, eine Hauptstadt.
Voll von weiten, staubigen, vielspurigen, geraden Straßen. Rechts und links davon meist grässliche Hochhäuser, Büros, Banken, Einkaufszentren, Regierungsgebäude, Militärgebiete. Überall riesige Kreuzungen, Fußgängerbrücken, Unterführungen, Tunnel. Eine fehlgeschlagene Planstadt, misslungene Gartenstadt. Keine Stadt, die äußerlich ist, die auf den ersten Blick einlädt, die Charme versprüht.
Es dominieren nicht die kleinen netten Gassen mit kleinen netten Cafés, Galerien, Geschäften. Nicht überall gemütliche Bars, Teegärten oder Restaurants mit Straßenkunst neben verwunschenen Parks, bunter Treppen und Weinranken. Eine Stadt ohne viel von dem, wonach die Eine oder der Andere so häufig sucht.
Aber vieles hat Ankara dennoch, etwas anders, etwas abseits, etwas versteckt, vielleicht etwas rauher, oft wenig bekannt und unaufgeregt. Man könnte die Schönheit der Stadt suchen, kann sie aber meist nur finden. Denn es gibt das Grün der Wälder, still und leer. Die Wohngebiete auf Hügeln, welche steilen Straßen ihren Charakter geben.
Es gibt die urbanen Ausblicke, die verwunschenen Teegärten am Hang. Bars und Restaurants, die nicht besonders sind, dafür aber umso gemütlicher und einladender. Genau wie die Menschen, viele nehmen sich Zeit. Es gibt auch die Altstadt mit engen Gassen, die Straßenverkäufer und die bunten, wuseligen Wochenmärkte. Eine Stadt mit vielen Geschichten. Im Hintergrund immer die Hügel in der weiten zentralanatolischen Steppe.
Text und Fotos von Lennart Hölscher
Na, auf den Geschmack gekommen? Hier ein Streifzug durch die Geschichte Ankaras in Bildern: