Kolonialismus und Klimakrise

Anzeige

Die Länder des Globalen Südens spüren den Klimawandel bereits deutlich. Ein einschneidendes Ereignis waren zum Beispiel die Fluten in Pakistan – ein Drittel des Landes steht seitdem unter Wasser und 1200 Menschen haben bereits ihr Leben verloren. Trotz allem finden ihre Stimmen in der globalen Klimapolitik nur selten Gehör. 

Stattdessen sind es in erster Linie die Länder des Globalen Nordens, die zwar hauptsächlich für die Klimakrise verantwortlich sind, aber dennoch in der internationalen Klimapolitik den Ton angeben. Dadurch werden globale Machtstrukturen, die sich seit der Kolonialzeit verfestigt haben, reproduziert und prägen maßgeblich die internationale Klimapolitik.

Die wahre Ursache des Klimawandels

Häufig wird das CO2 in der Atmosphäre als Ursache für den Klimawandel gesehen, dies greift jedoch zu kurz und übersieht den tatsächlichen Ursprung: Kolonialismus. Die Industrialisierung wurde nämlich erst durch die Kolonialisierung Ende des 15. Jahrhunderts möglich. Die hochindustrialisierten Wirtschaftssysteme der Kolonialmächte bauen auf der Ausbeutung der ehemaligen Kolonien auf.

Zur Klimakrise haben am wenigsten die Menschen des globalen Südens beigetragen, jedoch fühlen sie die Konsequenzen am deutlichsten und kämpfen seit Jahrzehnten mit Überschwemmungen, Dürren, Ernteausfällen und kollabierenden Ökosystemen. Länder des Globalen Nordens sind für mehr als zwei Drittel der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich – Länder des Globalen Südens sind allerdings zwei bis drei Mal verletzlicher gegenüber Klimawandelfolgen.

Wer die Verantwortung trägt und wer die Folgen, zeigt deutlich, wie stark die Klimakrise von postkolonialen Strukturen und Rassismus geprägt ist. Klimagerechtigkeit kann also nur bedeuten, Lösungen zu finden, welche die historische Verantwortung des Globalen Nordens einberechnen.

Organisationen von Schwarzen, Indigenen und Aktivist*innen of Colour fordern daher häufig Kompensationszahlungen durch die Hauptverursacher der Klimakrise.  Die Klimakrise betrifft uns alle, aber schadet uns nicht allen gleichermaßen. Der einzige Weg, der Klimakrise tatsächlich entgegenzuwirken, kann daher nur ein dekolonisierender Ansatz sein.

Folge uns
auf Instagram!