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“Der muslimische Mann”- mediale Darstellung des Feindbilds

Nach der Kölner Silvesternacht 2015 wird in allen Medien über die Gewalttätigkeit, über den Sexismus, die Kriminalität und die Triebhaftigkeit des muslimischen Mannes diskutiert – ohne die Täter bereits zu kennen. Und auch heute ist das nicht anders. Der Stereotyp steht fest: Muslimische Männer unterdrücken ihre Frauen, können sich sexuell (und auch sonst) nicht kontrollieren, sind gefährlich und gewalttätig. 

Aber warum gibt es dieses Vorurteil? Und was ist da überhaupt dran?

Wieder Silvesternacht, dieses Mal 2022. Nach den Krawallen in Berlin will die CDU die Vornamen der Täter wissen. Dasselbe hat die AfD schon vor ein paar Jahren gemacht. Der häufigste Vorname unter den 842 deutschen Tätern  war Michael, gefolgt von Daniel und Andreas. Unter den elf häufigsten Vornamen fand sich kein einziger, der sofort einen Migrationshintergrund nahelegt. 

Woher kommt das Feindbild?

Die weiße, eurozentristische Sichtweise auf den muslimischen Mann ist geprägt vom Orientalismus. Seit der Kolonialzeit werden Männer of Color dem orientalistischen Bild entsprechend als gefährlich, fremd und rückständig dargestellt. Das funktionierte, um die Kolonialverbrechen zu rechtfertigen, denn “rückständigen” Menschen müsse ja -auch zu ihrem eigenen Wohl- geholfen werden. Rückständig definiert in dem Fall aber -wieder- die weiße Dominanzgesellschaft. 

Nach den Anschlägen von 9/11 fand eine Diskursverschiebung statt. Menschen, die auch vorher schon Rassismus erfahren mussten, wurden jetzt zusätzlich alle in einen Topf geworfen. Nicht nur seien auf einmal alle PoC-Personen Muslim*innen, sondern auch extremistisch. Anti-muslimischer Rassismus betrifft also auch Menschen, die nicht muslimisch sind, sondern als solche “gelesen werden”.

Das Feindbild steht fest, aber manifestiert wird es noch zusätzlich durch die mediale Darstellung. 

Laut einer Studie stellten zwischen 1896 und 2000 von 1.000 amerikanischen Filmen 936 Muslim*innen negativ dar.

Der absolute Klassiker der Manifestierung des Feindbilds ist die Darstellung von Muslim*innen in “Aladdin”. Bis auf Aladdin selbst und Jasmin werden Muslime als triebhafte, unkontrollierte, gewalttätige Männer dargestellt. Der Titelsong “Arabian Nights” rahmt diese Vorurteile mit dem Slogan “It’s barbaric, but hey, it’s home”

Aber auch in neueren Produktionen finden sich beinahe dieselben Stereotype. Beispielsweise in “Nur eine Frau” wird die Erzählung rund um die Unterdrückung der türkisch/kurdischen Frau und die Angst vor Ehrenmord als muslimisches Problem inzeniert, der muslimische Mann ist dabei  “der Andere”, “der Gefährliche” in Abgrenzung zum weißen, europäischen Mann.

Filme, die den Islam thematisieren, können als indirekte Erfahrungsquellen dienen – inwiefern sie kritisch vom Publikum betrachtet werden, hängt vom Wissensstand der Zuschauenden ab. Filme, genau wie alle Medien, prägen also die Wahrnehmung und können demnach auch anti-muslimischen Rassismus fördern/kritisieren.









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