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Color Line

Was ist das?

„Color Line“ beschreibt die Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe. Es umfasst die offensichtlich erkennbare (oder versteckte) Spaltung der Gesellschaft.

Historisch war mit dem ersten Aufkommen der Begrifflichkeit beispielsweise die Trennung an Schulen, Toiletten oder im öffentlichen Verkehr in Nordamerika gemeint. Umfasst wurde ebenfalls die Trennung auf sozialer, ökonomischer oder politischer Ebene. Der Begriff der „Color Line“ wird von zwei sehr wichtigen Persönlichkeiten der Abolitionismus-Bewegung geprägt. Mit Abolitionismus ist die gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstehende Bewegung gegen Sklavenhandel und Sklaverei im angloamerikanischen Raum gemeint.

Frederick Douglass (eigentlich: Frederick Augustus Washington Bailey) war ein, In die Sklaverei hineingeborener, späterer Schriftsteller und wichtiger Aktivist in Nordamerika des 19. Jahrhunderts. Seine Reden und Werke trugen dazu bei, dass das öffentliche Bewusstsein im Kampf gegen die Sklaverei und die Rassentrennung der Schwarzen Bevölkerung zunahm.

In seinem Artikel „The Color Line“ (1881) beschreibt er erstmals den Hintergrund des Begriffs.

 „Es gibt nur wenige Übel, die der Kraft der Vernunft weniger zugänglich sind oder sich hartnäckiger halten als ein langjähriges Vorurteil“

Douglass spricht davon, dass Vorurteile der Schwarzen Bevölkerung gegenüber immer weiter aufrecht erhalten werden, um gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Interessen zugunsten der weißen US-Amerikaner*innen legitimieren zu können und somit die Unterdrückung der Afroamerikaner*innen zu gewährleisten.

Eine weitere wichtige Person, die den Begriff der „Color Line“ geprägt hat ist William Edward Burghardt (kurz W.E.B.) Du Bois. W.E.B. Du Bois war ein afroamerikanischer Schriftsteller, Soziologe und Bürgerrechtler.

cAus seinen 1905 entstandenen „Niagara Movements“, die volle politische, bürgerliche und soziale Rechte für Afroamerikanerinnen fordern, geht 1909 unter seiner Leitung die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) hervor. Es ist die erste Organisation, in der weiße Liberale und Schwarze Aktivistinnen gemeinsam für die Abschaffung der Rassentrennung und der Diskriminierung vorgehen, um den Afroamerikaner*innen ihre verfassungsmäßigen Rechte zu garantieren. In seinem Essay-Band „The Soul of Black Folks“ (1903) übt Du Bois Kritik am Materialismus unter Annäherung kommunistischer Ideologien und beschreibt seine persönlichen Erfahrungen aus der Sicht einer Schwarzen Person in Amerika.

„Das Problem des 20. Jahrhunderts ist die der Color-Line“

Du Bois erkennt den bestehenden Rassismus als ein System mit enormen Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung. Diese Auswirkungen unterteilt er in offensichtliche und weniger offensichtliche Folgen. In die erste Kategorie fallen getrennte Lebensbereiche, physische Misshandlungen, Bevormundung und die wirtschaftliche Benachteiligung. Weniger offensichtliche Konsequenzen für die Afroamerikaner*innen sieht er in Existenzängsten, einer gespaltenen Identität, Selbsthass und Selbstzweifeln.

Wie sieht es heute aus?

„Color Line“ bezieht sich also im Wesentlichen auf die Rolle von Rasse und Rassismus in Geschichte und Gesellschaft.

„Color Line“ ist nicht nur ein US-amerikanisches Phänomen gewesen und geblieben. Es hat sich, fußend auf der Versklavung der nicht-weißen Bevölkerung, zu einem globalpolitischen Problem entwickelt. Heute wird unser Weltbild bestimmt von wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit. Vorurteile und andere ähnliche Konstrukte zur Benachteiligung von BIPoC sind unter anderem stabilisierende Faktoren der Color Line des 21. Jahrhunderts.

Hierzu zählen nicht nur die vielschichtige Ausbeutung des globalen Südens, sondern auch innerstaatliches Handeln wie beispielsweise die Verteilung von BIPoC in Stadtränder und „Ghettos“, der kriminalisierende Umgang oder die Politik um geflüchtete Menschen. Von diesen und anderen rassistischen Anschauungen sind viele Menschen tagtäglich betroffen, leiden unter ihnen und sterben an ihren Folgen.

 

Titelbild: Shutterstock

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