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Sprache & Literatur

Bookserf. Die neue Art, Bücher auszuleihen

Die beiden Gründer von „Bookserf“, Erbil (mitte) und Kerem (rechts) aus Istanbul, sind nicht nur beste Freunde, sondern auch Nachbarn. Da beide viel lesen, haben sie sich gegenseitig Bücher ausgeliehen. Als das nicht mehr reichte, holten sie sich Cihan (links) als gelernten Bibliothekar mit ins Boot und gründeten „Bookserf“.

Bücherfreunde stellen bei „Bookserf“ ihre Bücher rein oder leihen sich Bücher von anderen Mitgliedern aus. Nach großen Erfolgen in der Türkei sind die Istanbuler nun in Europa und stellen ihr Projekt vor.

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Wie begeistert ihr die Leute für Bookserf?

Bei Bookserf geht es nicht nur um Bücher. Wir bringen die Leser hinter den Buchdeckeln zusammen. Oft bevorzugen die unterschiedlichsten Menschen dieselben Autoren und Genres. All das finden die Leute aber erst heraus, wenn sie sich kennenlernen. Durch verschiedene Events wollen wir uns mit Berlinern austauschen. Nach dem persönlichen Treffen wissen die Leute dann mehr voneinander. Es können coole Gespräche entstehen.

Abgesehen von der Liebe zu Lesestoff und der Vernetzung untereinander, ist Bookserf eine ziemlich kreative Art, Geld zu sparen. Das Teilen ist kostenlos und bringt Teilnehmern zudem neue Bekanntschaften ein. Diese kostenlose Kultur und Offenheit für Neues ist typisch für eine pulsierende Stadt wie Berlin, denken wir.

Nach euren ersten Eindrücken: Wie empfindet ihr die Berliner Bücherfreunde?

Wenn man die Bewohner nach der Qualität der Buchläden ihrer Stadt beurteilen möchte, dann sind die Berliner wohl erstklassige Leser!

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Das passt super zu unserer nächsten Frage: „Wie das Buch, so der Besitzer?“
Was verrät uns das Buch wirklich über den Leser?

Ziemlich viel! Die Aussage stimmt meistens, nicht nur bei Berlinern. Jeder lädt eine sehr persönliche Auswahl von bis zu acht Büchern hoch. Damit sehen alle Beteiligten einen intimen Querschnitt deines privaten Bücherregals. Sagen wir, jemand beschäftigt sich beruflich mit Design oder Gestaltung: Meistens findet man in den Regalen dieser Leute visuell ansprechende Bücher, viele Kunst- oder Fotobücher. Die Bookserfer sehen das und vermuten: „Oh krass, du hast dieses Buch? Dann hast du vielleicht auch das andere aus der Reihe …“ So entwickeln sich tolle Möglichkeiten selbst seltene Kunstbücher oder ganze Trilogien zu lesen, ohne dass sie schlussendlich danach im eigenen Regal verstauben. Und man hat gleich eine Person, mit der man über das Gelesene diskutieren kann.

Wieso sollten sich Leser für Bookserf entscheiden, wenn es auch Bibliotheken gibt?

Bibliotheken sind groß und haben eine riesige Auswahl. Der Leser leiht sich ein Buch aus und geht anschließend nach Hause. Es bleibt alles so anonym. Und auch der Bibliothekar kann dem Leser meistens keine persönlichen Informationen über das Buch geben.

Diese Situation wollen wir mit Bookserf ändern. Wir haben mit unserem Projekt praktisch ein großes Netzwerk aus Bibliotheken gegründet. Die Bookserfer tauschen ihre Erfahrungen aus oder empfehlen andere Bücher. Auf Basis ihrer Bücher können Freundschaften entstehen oder es finden sich sogar Liebespaare zusammen. Das sind tolle Erfahrungen.

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Ihr habt Bookserf mit dem Ziel gegründet, die Menschen hinter den Büchern zusammenzubringen. Das alles muss organisiert werden. Wie organisiert ihr euch?

Wir machen alles manuell. Das ist zwar anstrengend und sehr zeitaufwendig, aber es macht auch Spaß. Gerade arbeiten wir an einer neuen Technik für das Hochladen der Büchersammlungen. Die Kommunikation zwischen den Mitgliedern läuft über Facebook.

Was müssen Bücherfreunde genau machen, um bei euch dabei zu sein?
Sie müssen unsere Webseite www.bookserf.com besuchen, auf der sie ein Online-Formular finden. Das Ausfüllen des Formulars dauert nur neun Minuten! Die zukünftigen Bookserfer müssen bis zu acht Bücher fotografieren, die sie gern verleihen möchten. Außerdem brauchen wir noch ein Profilfoto sowie einen Ausschnitt des Bücherregals. Diese werden per Email an uns geschickt und wir laden alles hoch. Außerdem können sie noch einige Sätze zu ihren Büchern schreiben. Die Bookserfer in Deutschland aber sollten darauf achten, dass keine deutschsprachigen Bücher ausgeliehen werden können. Schließlich wollen wir mit Bookserf nicht den Verkauf von deutschen Büchern hindern. Von Vorteil sind interessante, seltene und fremdsprachige Bücher.

Wichtig ist, dass die Interessenten offen sind, sich mit anderen Lesern zu treffen.

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Was für zukünftige Projekte habt ihr? Welche sind eure nächsten Ziele?
Wir werden demnächst auch in Dubai Bookserf vorstellen. Das wird sehr interessant. Außerdem sind wir im Moment dabei das „Paper Project“ zu gestalten. An diesem Projekt kann jeder teilnehmen. Man nimmt ein Blatt Papier und zeichnet oder malt irgendetwas darauf. Dieses kleine Kunstwerk wird in verschiedenen Städten ausgestellt und der Betrachter kann Kontakt zum Künstler herstellen. Es geht bei uns nicht ums Geld. Wir wollen einfach Menschen auf verschiedenen Ebenen zusammenbringen. Bis jetzt klappt es ganz gut. Daher appellieren wir an alle Leser:

L e s t   B ü c h e r !    T e i l t   B ü c h e r !bookserf-04_renk

Andere: www.bookserf.combookserf-03_renk

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