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Gesellschaft & Geschichten

Wie verbreitet ist Rassismus in unserer Gesellschaft?

Rassistische Realitäten

Fakt ist: Rassismus ist immer noch allgegenwärtig in unserer heutigen Gesellschaft. Mehrere repräsentative Umfragen weisen darauf hin, dass rassistische Einstellungen auch in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet sind. 

Eine Studie vom Mai 2022 des “Rassismus-Monitors” des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) zeigt in welchem Umfang der Rassismus wahrgenommen wird. Hierfür wurden von April bis August 2021 über 5.000 Menschen in Deutschland telefonisch zu dem Thema befragt. Im Unterschied zu den meisten bestehenden Studien haben sie nicht nur Angehörige der Mehrheitsbevölkerung, sondern auch verschiedene Gruppen befragt, die potenziell Rassismus erfahren – so genannte rassifizierte Gruppen. Die Ergebnisse bilden also auch die Perspektiven von Menschen ab, die selbst von Rassismus betroffen sind.

 

 

 

“Rassistische Realitäten”: (DeZIM, 2022)

 

Beinahe die gesamte Bevölkerung (90%) erkennt also an, dass Rassismus Realität ist. Fast jede zweite Person sieht nach der Studie Rassismus als ein Phänomen, das den Alltag und die Institutionen der Gesellschaft prägt. Mehr als 80% der Befragten sagen, dass es in zentralen Lebensbereichen wie Schule, Arbeit und Wohnen Rassismus gibt.

 

Viele Menschen in Deutschland sind direkt oder indirekt von Rassismus betroffen

  • Rassismus ist eine verbreitete Erfahrung in Deutschland. Nur 35% der Befragten geben an, sie hätten in ihrem Leben noch keinerlei Berührung mit Rassismus gehabt.
  • Rassismus betrifft vor allem Angehörige potenziell von Rassismus betroffener Gruppen direkt, etwa Schwarze Menschen, Juden*Jüdinnen, Muslim*innen, Sinti*zze und Rom*nja. Einen Großteil der Bevölkerung betrifft Rassismus indirekt.
  • Das direkte Rassismus-Erleben und das indirekte Mit-Erleben führen zu einem nachhaltigen Gefühl der Betroffenheit.

Die Studie zeigt außerdem:

“Rassistische Realitäten”: (DeZIM, 2022)

 

Die “Mitte-Studie” der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2021 zeigt außerdem auf, dass rund 6,4% der deutschen Bevölkerung rassistisches Gedankengut vertritt. Die Studie untersucht, wie verbreitet rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in der Mitte sind. Dabei sind 12% der Befragten “fremdenfeindlich” (xenophobisch) Eingestellt. 40% der, im Rahmen der Studie, Befragten werten Asylsuchende ab.

 

Die  „Autoritarismus-Studie“ der Universität Leipzig aus dem Jahr 2020 zeigt, dass Aussagen wie:

  • „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“
  • „Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“ und
  • „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“
  • von 17% der Befragten voll oder überwiegend zugestimmt wurden.

 

„Rassismus“, Mediendienst Integration (2022) 

 

Die Studien spiegeln verschiedene Aspekte der deutschen Bevölkerung wider. Zum einen wird dadurch verdeutlicht, dass es immer noch einen relativ großen Anteil gibt, der  sich zu xenophobischen und rassistischen Gedankengut bekennen und zum anderen wird deutlich, wie viele der Befragten eigentlich von Rassismus betroffen sind.

Denn obwohl eine progressive und reflektierte Haltung zu Rassismus und Rassismusbekämpfung immer wieder betont wird, stellt sich heraus, dass noch viel Arbeit vor uns liegt

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