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„Krass, du siehst gar nicht aus wie ein*e …

Manche kennen diesen Satz: von weißen Menschen als weiß gelesen werden. Dieses Phänomen wird als white passing bezeichnet.

In diesem Moment entlarvt sich die Irritation: wenn eine Person anders wahrgenommen wird, als sie sich selbst positioniert. In einer Gesellschaft, die stark anhand visueller Merkmale kategorisiert, können die Identifikation und Identifizierung auseinanderfallen. Ein Beispiel:
Bei der Wohnungssuche kann Soufiane als weiß gelesen und deswegen im Auswahlverfahren bevorzugt werden.

Der Begriff white passing oder auch racial passing kommt aus dem US-Amerikanischen und wird abgeleitet vom Englischen „to pass for“ („als … durchgehen“) oder „to pass as“ („sich als … ausgeben“). In der US-amerikanischen Gesellschaft, die von Rassismus, Segregation und Versklavung geprägt war, bedeutete das mehr Ansprüche auf Freiheit und Vorrechte.

White passing: ein trojanisches Pferd

Man könnte meinen, dass BIPoC‘s, die der weißen Norm entsprechen und deshalb als white passen mit mehr Vorteilen versehen werden. Das stimmt allerdings nur bedingt. In einer rassistischen Welt ist es natürlich ein klarer Nutzen als weiß gelesen zu werden und somit die Chance einer spontanen rassistischen Begegnung zu reduzieren. Dieser Vorteil wird entsprechend white passing privilege genannt.Allerdings ist dieses vermeintliche Privileg situativ und kontextabhängig. Zwar kann eine Person im ersten Moment von rassistischer Anfeindung verschont bleiben, weil sie als weiß gelesen wird, im nächsten Moment aber rassistisch diskriminiert werden, weil der Name, der Akzent oder die Haarstruktur nicht der weißen, europäischen Norm entspricht. Somit werden White-Passing-Privilegien instabil und wirkungslos

Widerstand leisten

White-Passing-Privilegien können dafür genutzt werden, anti-rassistische Kämpfe zu katalysieren und sich mit anderen BIPoC zu solidarisieren. Vor allem aber geht es um den Widerstand von weißen Standards, weißen Zuschreibungen und weißen Kategorien, denen wir uns nicht unterordnen werden, sondern die wir aufbrechen und uns davon zu befreien sollten.

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