Feride ist eine junge Kölnerin mit türkischen Eltern und will Journalistin werden. Während ihres Praktikums in Istanbul macht sie sich auf zu einer geschichtlichen und kulturellen Reise durch die Türkei.
Sie begegnet Journalisten, Intellektuellen und Wissenschaftlern. Dabei häufen sich persönliche und spannende Eindrücke über diverse Kapitel der türkischen Geschichte an. Ferides ehemalige Auffassung zur türkischen Gesellschaft verblasst, denn sie beginnt viele interkulturelle Konflikte, aus anderen Blickwinkeln betrachtet, besser zu verstehen. Zu bedenken sind die stetig andauernden Auseinandersetzungen der verschiedenen Kulturen wie Armenier, Kurden und Türken.
Auf ihrer Reise durch Istanbul, Ankara und Diyarbakir wird sie von dem Dokumentarfilmer Osman Okkan und seinem Team begleitet. Die Reise startet in Istanbul. Dort begegnet sie dem Professor Ferdan Ergut von der Stiftung für Sozialgeschichte und der Historikerin Ayse Hür, durch die sie lehrreiche Details über die Anfänge der Türkei erlangt. Im Fokus steht dabei Atatürk, der 1923 die türkische Republik gründete und Reformen nach westlichem Vorbild durchsetzte. Das Thema des Umgangs mit Minderheiten im Osmanischen Reich sowie zu Zeiten Atatürks, wird ebenso belichtet.
In Ankara spricht sie mit einem Architekturprofessor über den westlichen Baustil der Hauptstadt, einer von Atatürks radikalen Modernisierungsversuchen und besucht den Journalisten und Filmemacher Can Dündar, der über die Zeit des zweiten Weltkriegs erzählt. Zurück in Istanbul trifft sie einen jüdisch-türkischen Unternehmer und den Herausgeber einer griechischen Zeitung, die sie über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg befragt.
Bei ihrer Verabredung mit der Journalistin Oya Baydar lernt Feride, wie die Menschen unter der Militärdiktatur lebten, denn die Zeit zwischen 1960 und 1980 war geprägt von politischen Unruhen und militärischen Umstürzen.
In Diyarbakir trifft sie Schriftsteller, Menschenrechtler und Politiker und erfährt Allerhand über die Situation der Kurden in der Türkei. Auch der Aufstieg der AKP sowie die Folgen der Spaltung in der Gesellschaft sind relevante Themen, die in der Dokumentation angesprochen werden.
Die vier jeweils 30 minütigen Episoden umfassen einzelne Epochen der türkischen Geschichte und wurden Ende Mai erstmalig im WDR ausgestrahlt.
Hier gehts zum Stream der vier Dokumentationsfolgen
Folge 1: 1915 – 1938: Atatürk und die Gründung der türkischen Republik
Folge 2: 1938 – 1960: Atatürks Nachfolger: Inönü und Menderes
Folge 3: 1960 – 2002: Die Armee greift nach der Macht
Folge 4: 2002 – 2016: Erdogan und die AKP
Credits
Fotos+Textauszüge: WDR