Türkische Filme auf der 66. Berlinale

Anzeige

Am 11.2. starteten die Internationalen Filmfestspiele in Berlin, die in der Filmbranche als das größte Publikumsfestival der Welt gilt. Die 66. Berlinale zeigt dieses Jahr insgesamt 434 Filme aus 77 Ländern. Dem Regisseur Semih Kaplanoğlu gelang es 2010 mit seinem Film „Bal“ (dt. Honig) erstmals mit einem türkischen Film den Goldenen Bären zu gewinnen. Dieses Jahr werden vier türkische Produktionen vorgestellt.

Die Berlinale-Kategorie „Generation“ zeigt vorrangig Filme, in denen Jugendliche die Protagonisten sind, deren Leben sich aufgrund des Übergangs ins Erwachsensein oft turbulent und für sie unverständlich gestaltet. Innere Konflikte, die in dieser Übergangsphase stattfinden werden beleuchtet und oft Themen wie Freundschaft, Geschlechterrollen, Migration und Vorurteile behandelt. In dieser Kategorie sind die folgenden drei Filme zu sehen:

Genç Pehlivanlar / Young Wrestlers

Irgendwo zwischen Kameradschaft und Konkurrenz spielt der Film „Genç Pehlivanlar / Young Wrestlers“, der 26 Jungen der Sportakademie in Amasya begleitet. Sie leben, lernen und leiden für ihren Traum – den Traum, Ringer zu werden. Regisseur Mete Gümürhan begleitet sie beim täglichen Kampf auf dem Weg zum Erfolg und auf dem Weg in die Männlichkeit. Es ist die allererste türkische Dokumentation, die je in der Kategorie „Generation“ gezeigt wird.

Mavi Bisiklet

Regisseur Ümit Köreken ist mit diesem Film für den Gläsernen Bären nominiert, welcher von einer speziellen Jury, bestehend aus Kindern und Jugendlichen vergeben wird. „Mavi Bisiklet“ erzählt die Geschichte des 12-jährigen Ali, der mit Mutter und Schwester auf dem anatolischen Land aufwächst. Neben der Schule arbeitet er, um sich eines Tages das schöne blaue Fahrrad leisten zu können, von dem er schon lange träumt. Dies rückt jedoch alles in den Hintergrund, als seine heimliche Liebe Elif auf ungerechte Weise die Wahl zu Klassensprecherin verliert. Ali setzt nun alles daran, seine Auffassung von Gerechtigkeit durchzusetzen und gegen ein unfaires System anzukämpfen.

Rauf

„Rauf“ ist der zweite Film, der im Rennen um den Gläsernen Bären antritt. Der Film von Barış Kaya und Soner Caners handelt vom 11-jährigen Rauf, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Farbe Pink zu finden, um Zana – seiner Auserwählten – seine Liebe zu beweisen. Denn in Kars, der verschneiten Region in Anatolien in der Rauf aufwächst, ist alles Grau und so begibt er sich mit Hilfe seiner Freunde nun auf die Mission. Im Frühjahr, als der Schnee zu schmelzen beginnt, findet er endlich seine lang ersehnte Farbe. Doch ist Rauf nun kein kleiner Junge mehr und musste schon erfahren, dass die erste Liebe immer eine besonders schmerzliche ist.

Toz Bezi

Ob politische Reportagen,  Avantgarde oder Experiment: Das Internationale Forum des Jungen Films, kurz Forum, ist die risikofreudigste Sektion der Berlinale. Formale Beschränkungen gibt es kaum, die Freiheiten bei den Filmen sind dafür umso größer, weshalb alle Einreichungen willkommen sind. Das Forum ist ebenfalls die Kategorie in der Ahu Öztürk’s Debut „Toz Bezi“ gezeigt wird.  Erzählt wird die Geschichte zweier Kurdischer Frauen, Nesrin und Hatun, die beide in Istanbul leben und als Putzfrauen arbeiten. Während Nesrin ihren Ehemann vor die Tür setzt und versucht sich alleine mit ihrer gemeinsamen Tochter ein neues Leben aufzubauen, träumt Hatun vom gesellschaftlichen Aufstieg, für den sie – als Muslima – sogar in einer christlichen Kirche beten geht. Beide Frauen verbindet die Sehnsucht nach einem besseren leben.

Weitere Infos zu den Filmen, dem Programm und der 66.Berlinale im Allgemeinen findet ihr hier.

 

Folge uns
auf Instagram!