Türkisch für Anfänger mit Deniz Julia Güngör

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Deniz Julia Güngör, Gründerin des kulinarischen Türkisch-Kurses – „Türkisch für Feinschmecker“ von dem wir bereits berichteten, führt uns nun in die türkische Sprache ein. Jede Woche werdet ihr eine Lektion von ihr aufgetischt bekommen. Die Devise lautet: Döner auf Türkisch bestellen ist gut, aber da geht mehr! Entstanden ist dieses Format aus einer Kooperation mit dem neuköllner.net

Los geht’s…

 

Merhaba! Benim adım Deniz. Deniz Julia Güngör.
Hallo! Ich heiße Deniz. Deniz Julia Güngör.

Berlinliyim ve yarı Türk yarı Almanım.
Ich bin Berlinerin und halb türkisch, halb deutsch.

Türkisch für Anfänger’e hoşgeldiniz.
Willkommen bei „Türkisch für Anfänger“.

Lektion eins: Aussprache

 

Ich habe festgestellt: Besonders einfach ist es, die türkische Aussprache anhand von „eingetürkten“ Wörtern zu erlernen. Es sind Fremdwörter aus Sprachen, die uns geläufig sind. Selbst wenn ihr die korrekte Aussprache der einzelnen Buchstaben noch nicht kennt, so werdet ihr sie und die Bedeutung der Wörter sicherlich erraten können.

Ich habe Wortgruppen dieser Fremdwörter zusammengestellt, die jeweils einen besonderen türkischen Laut bzw. Buchstaben beinhalten.

Das türkische Alphabet

Kurz vorweg: Das türkische Alphabet hat 29 Buchstaben, acht davon sind Vokale. Einige der Buchstaben werden so ausgesprochen wie im Deutschen. Dazu zählen b, p, d, t, k, g, f, h, m und n. Das „n“ wird allerdings hin und wieder etwas dunkler oder dumpfer ausgesprochen, um es einfach auszudrücken; wie z.B. in „Alman“. Und in Kombination mit „y“ wird das „n“ sogar „vokalisiert“, sodass es sich kaum noch wie ein „n“ anhört, geschweige denn so artikuliert wird: „Almanya“ (Deutschland), „İspanya“ (Spanien), „Konya“ (eine Provinzhauptstadt in Zentralanatolien).

Zu den Lauten, die anders ausgesprochen werden gehört z.B. das r. Es ist ein angerolltes „r“ wie in „makarna“ (Nudeln).

Auch eine teilweise andersartige Aussprache hat das l. Ich sage immer es gibt ein „Liebe-l“ und ein „Love-l“. Als Liebe-l wird es ausgesprochen, wenn es am Anfang des Wortes steht und wenn es in Kombination mit den Vokalen e, i, ö, ü auftritt, wie in „kilo“oder „Lira“ (türkische Währung). Als Love-l wird es artikuliert, wenn es zusammen mit a, ı – dem ı ohne Punkt –, o, u erscheint, wie z.B. in „Almanya“ oder Istanbul.

Alphabet
Darüber hinaus gibt es einen Buchstaben, den das Deutsche gar nicht kennt: das „ğ“ (weiches g / yumuşak g) genannt. Er steht nie am Anfang des Wortes. Auch dieser Laut, wird je nach Vokalumgebung unterschiedlich ausgesprochen. Wenn es in Verbindung mit a, ı, o, u erscheint, wird es quasi gar nicht artikuliert und fungiert fast wie ein Dehnungs-„h“ wie z. B. in „Erdoğan“ (der Name des türkischen Ministerpräsidenten). Wenn es mit den Vokalen e, i, ö, ü auftritt, klingt es eher wie ein „y“, z.B. in „değil“ (nicht).

Und dann gibt es noch das berühmte i ohne Punkt! Also das ı. Es ähnelt etwas dem deutschen „Schwa-Laut“, dem „e“ in Vorsilben wie „be“ oder dem Endungs-„e“, das man halb verschluckt. Ich nenne das „ı“ den „Spinnen- oder Ekellaut“, weil es sich so anhört, wie der Laut, den man macht, wenn man sich vor etwas ekelt. Der Unterschied ist lediglich, dass das „ı“ noch etwas „gespannter“ gesprochen wird. Das hört ihr in „ıspanak“ (Spinat), „ıstakoz“ (Hummer), „ızgara“ (Gegrilltes) oder wie in meinem Lieblings-ı-Wort: „kırıntı“ (Krümel).

Vokale

 

Der Großteil der anderen Vokale wird ausgesprochen wie bei uns. Eine Ausnahme bilden lediglich „e“ und „o“. Das „e“ wird manchmal offen, ähnlich unserem „ä“ ausgesprochen, wie in „ben“ (ich), „sen“ (du), manchmal geschlossen wie in „benim“ (mein) oder in meinem Namen „deniz“, was übrigens so viel bedeutet wie das Meer.

Einige Buchstaben existieren gar nicht: das „w“ beispielsweise oder das „x“. Diese Laute werden mit anderen Buchstaben ausgedrückt.

„Eingetürkte” Wörter

Nun kommen wir aber endlich zu den Fremdwörtern und Konsonanten und ihrer Aussprache zurück. Ich habe sie nicht alphabetisch, sondern nach so genannten Lautpaaren geordnet. Aufgepasst!

Servis, Sandviç, enteresan, salata, seksi – Wie ihr seht, wir das „s“ immer scharf ausgesprochen. Ausnahmen gibt es nicht!

Zebra, zikzak, zooloji, karizma – Das „z“ ist die weiche Variante des „s“, es wird ausgesprochen wie das englische „z“.

Şnitzel, Şampuan, Şef, Şans – Dieser Laut ist unser „sch“, also der Laut, den wir im Deutschen mit drei (!) Buchstaben ausdrücken müssen.

Jambon, Jandarma, Jöle, Enerji – Das „j“ wird gesprochen wie im Französischen. Alle Wörter mit diesem Buchstaben sind in der Regel Fremdwörter. Meist aus dem Französischen oder Persischen.

Konsonanten

 

Çikolata, Çarliston, Çembalo, Çello – Diesen Laut kennen sicher schon einige von dem Wort „çay“. Es ist der Laut, den wir im Deutschen sogar mit vier (!) Buchstaben ausdrücken müssen, „Tsch“, wie in Tschüß.

Centilmen, Coğrafya, Caz, Cips – Das „c“ ist einer meiner Lieblingslaute. Einerseits, weil es sich so weich anhört. Andererseits, weil so schöne Wörter, wie „canım“ (mein Liebling, meine Seele) damit geschrieben werden. Es ist das weiche Pendant zum „ç“. Auch hierfür brauchen wir im Deutschen ganze vier Buchstaben, wie z.B. in Dschungel.

Aysberg, Kokteyl, porsiyon – Das „y“ hat eine interessante Stellung. Im Türkischen ist es sowohl Vokal als auch Konsonant, ein so genannter „Halbvokal”. Dies zu beschreiben ist schwierig. Hört es euch lieber noch mal an!

Vagon, viski, votka, vanilya – Wozu ein „w“, wenn man ein „v“ hat? Das „v“ ersetzt im Türkischen unser „w“. Alle Wörter, die mit „v“ geschrieben werden, werden mit einem stimmhaften „w-Laut“ artikuliert.

Ausnahmen sind Fremdwörter, bei denen das „v“ zwischen zwei Vokalen steht und z. B. ein französisches „oi” wiedergegeben werden soll, wie in tuvaletkru(v)asan – hier wird es quasi nicht ausgesprochen. Manche sprechen es aber doch ein wenig.

Taksi, Meksika – Und zu guter Letzt haben wir hier ein Bespiel dafür, wie bestimmte Laute, die z. B. im Deutschen mit einem einzigen Buchstaben ausgedrückt werden, im Türkischen mit einer Kombination aus mehreren Buchstaben ausgedrückt werden können: „ks“, ersetzt hier sozusagen unser „x“. Das leuchtet ein, oder?

Das war’s mit unserer ersten Aussprache-Lektion. Ich hoffe, ihr könnt nun schon einiges Lesen, was euch auf den Neuköllner Straßen an türkischen Wörtern begegnet!

Übung: Die Begrüßung

Bevor wir euch entlassen aber noch eine kleine Begrüßungs-Übung:

 

Ich hatte mich zu Beginn auf Türkisch vorgestellt. Erinnerst du dich? Schauen wir uns das also noch einmal an:

„Merhaba, benim adım Deniz“, hatte ich gesagt. Das bedeutet so viel wie „Hallo! Mein Name ist Deniz.“ Willst du es mal versuchen? Ich sag’s dir noch einmal vor: „Merhaba, benim adım Deniz.“

Man kann auch einfach sagen: „Adım Deniz“, auch das bedeutet “Mein Name ist Deniz”. Das „Benim“, also „mein” können wir auch weglassen, da es in dem Wort “adım” bereits markiert ist. Das eigentliche Wort für Name heißt nämlich einfach nur „ad”. Sag’s mal! „Adım Deniz“.

Und wer’s noch einfacher möchte, der sagt einfach „Ben Deniz”, also „Ich bin Deniz”. Wörtlich übersetzt „Ich: Deniz”. Das Türkische kennt nämlich kein Verb „sein”.

Und wenn ihr wissen wollt, wie euer Gegenüber heißt, dann fragt einfach: „Senin adın ne?“ „Wie ist dein Name?“ „Merhaba, ben Deniz. Senin adın ne?“

„Memnun oldum.“ „Sehr erfreut.“
„Bis zum nächsten Mal!“ oder „Görüşmek üzere!“

„Türkisch für Anfänger“ ist eine Kooperation mit dem neuköllner.
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Credits:
Sprachkurs: Deniz Julia Güngör
Konzept, Texte, Sounds: Deniz Julia Güngör, Cara Wuchold
Illustrationen: Katrin Friedmann

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