Rassismus am Arbeitsplatz

Was kann ich tun?

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In ihrem Arbeitsumfeld sollten alle Mitarbeiter*innen gleichermaßen respektiert und geschätzt werden, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder anderen persönlichen Merkmalen. Leider sind Begegnungen mit  rassistischen Kommentaren, Handlungen und Einstellungspraktiken für viele Menschen Alltag.

In diesem Post möchten wir euch mögliche Situationen aufzeigen, in denen Menschen mit rassistischen Bemerkungen konfrontiert sind. Häufig werden rassistische Kommentare und Handlungen als Scherz verpackt. Das ist ein Problem!

Wir möchten euch anhand konkreter Beispiele zeigen, wie sich solche Situationen im Arbeitsalltag äußern können und wie wichtig es ist, sie ernst zu nehmen. Denn auch vermeintlich harmlose Witze können tiefgreifende Auswirkungen auf die Betroffenen haben und dürfen nicht verharmlost werden. Lasst uns gemeinsam für eine Arbeitsumgebung eintreten, die von Respekt, Toleranz und Gleichberechtigung geprägt ist.


In einer Studie wurden deutsche Erwachsene befragt, ob sie am Arbeitsplatz Rassismus beobachtet oder selbst erlebt haben.

Rund 20 Prozent bestätigten dies, was zu weiteren Forschungsfragen über Erfahrungen am Arbeitsplatz führte. Außerdem wurde untersucht, ob die Befragten befürchten, Nachteile zu erleiden, wenn sie sich gegen Rassismus engagieren; 9 Prozent äußerten diese Sorge. Die Studie zeigte eine gespaltene Meinung: 50 Prozent halten es für wichtig, sich gegen Rassismus einzusetzen, während etwa 37 Prozent dies nicht tun. Eine zweite Erhebungswelle fokussierte sich speziell auf Angestellte in Unternehmen, um zu prüfen, ob diese Spaltung auch dort vorherrscht und um Handlungsempfehlungen für Betroffene zu entwickeln, die Unterstützung am Arbeitsplatz wünschen.

Rassismus umfasst nicht nur offensichtliche, intendierte Beleidigungen aufgrund der Herkunft einer Person, sondern auch oft subtile, sprachliche Diskriminierungen, die vom Absender möglicherweise nicht als solche erkannt werden. Das Problematische an rassistischen Handlungen liegt nicht in der Intention, sondern in der tatsächlichen Verletzung, die sie verursachen können. Unbewusste Vorurteile, auch „unconscious bias“ genannt, beeinflussen unser Denken und Handeln ständig. Die Bewusstwerdung und Auseinandersetzung mit diesen Vorurteilen sind entscheidend, um Diskriminierungen zu verhindern. Etwa 60 Prozent der Beschäftigten erkennen, dass viele kulturelle Vorurteile unbewusst sind, und fast ebenso viele befürchten keine Nachteile, wenn sie auf rassistische Äußerungen oder Verhaltensweisen hinweisen.

Unangemessene Kommentare im Meeting

Ein Mitarbeiter äußert während des Meetings einen unangemessen Kommentar: ,,Hey Hasan, keine Lust auf das Firmenfest? Ach ja, stimmt ja, du darfst ja kein Bier trinken! Wie langweilig!”

Mögliche Reaktionen:

  • Die betroffene Person kann wählen, den Kollegen direkt im Meeting anzusprechen und erklärt, warum der Kommentar unangemessen, verletzend und rassistisch ist. Ein Beispiel könnte sein: ,,Ich verstehe, dass das vielleicht als Scherz gemeint war, aber solche Kommentare sind unangemessen und verletzen mich. Ich bitte dich, so etwas zukünftig zu unterlassen.“
  • Nach dem Meeting: Falls eine direkte Konfrontation im Meeting unangenehm ist, kann das Gespräch mit dem Kollegen im Nachhinein gesucht und in einem ruhigen Rahmen das Problem angesprochen werden.
  • Einschalten einer Vertrauensperson oder des Vorgesetzten: Wenn die direkte Ansprache nicht möglich oder erfolglos ist, kann die betroffene Person das Problem einem Vorgesetzten oder einer Vertrauensperson melden, um Unterstützung und eine angemessene Behandlung des Vorfalls zu erhalten.

Diskriminierende Einstellungspraktiken

Bewerber*innen werden aufgrund ihres Namens bei einem Bewerbungsgespräch diskriminiert. 

Mögliche Reaktionen:

  • Feedback einholen: Bewerber*innen können nach jedem Gespräch um Feedback bitten, um herauszufinden, ob und wie rassistische Vorurteile eine Rolle gespielt haben könnten.
  • Rechtliche Beratung suchen: In einigen Ländern gibt es klare gesetzliche Regelungen gegen Diskriminierung im Bewerbungsprozess. Bewerber*innen können sich an eine Beratungsstelle wenden, um ihre Rechte zu verstehen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.
  • Öffentlichkeit suchen: In manchen Fällen kann es hilfreich sein, Erfahrungen in sozialen Medien oder mit Journalist*innen zu teilen, um auf das Problem der diskriminierenden Einstellungspraktiken aufmerksam zu machen.

Rassistische Beleidigungen

Während eines Teammeetings äußert eine Kollegin einen rassistischen Spruch.

Mögliche Reaktionen:

  • Sicherheit priorisieren: Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle. Wenn möglich, sollte die betroffene Person die Situation verlassen und sich in Sicherheit bringen.
  • Unterstützung suchen: Nach einem solchen Vorfall ist es wichtig, mit jemandem darüber zu sprechen, sei es ein Freund, ein Familienmitglied oder eine professionelle Beratung.
  • Vorfall melden: Die betroffene Person kann erwägen, den Vorfall bei der Polizei zu melden, besonders wenn dies nicht der erste Vorfall dieser Art ist oder eine direkte Bedrohung für ihre Sicherheit besteht.
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