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Olivia Hyunsin Kim

Asiatische Stereotype und Selbstermächtigung

Olivia Hyunsin Kim ist Choreographin und Performance-Künstlerin und unter dem Namen ddanddarakim bekannt. Sie studierte in Seoul, Hawai’i, Gießen und Frankfurt am Main und erhielt u.a. Stipendien vom DAAD und dem Berliner Senat. 2019 gewann sie den Amadeu Antonio Preis, für ihre Performance „Miss Yellow and Me – I wanna be a musical“, in der sie Stereotypen und Fremdzuschreibungen asiatischer Frauen dekonstruiert und sie in etwas Selbstermächtigendes zu verwandeln versucht. In ihren interdisziplinären Arbeiten geht es um Widerstand, Exotismus, Mutterschaft, künstliche Intelligenz und vieles mehr. 

Bei der fünften Staffel des Kahvehane-Podcasts kooperieren wir mit dem Goethe-Instituts Bonn. Diese Staffel wurde dabei unter anderem mit den Stipendiatinnen der Kulturakademie Tarabya aufgenommen. Die Kulturakademie Tarabya in Istanbul ist ein Residenzprogramm für Künstlerinnen aller Sparten. Sie wird von der Deutschen Botschaft Ankara betrieben, das Goethe-Institut Istanbul trägt die kuratorische Verantwortung.

Beliebte Muscials wie z.B Miss Saigon oder Madama Butterfly reproduzieren das Narrativ der asiatischen Sexarbeiterin, welche sich in einen weißen Mann verliebt und am Ende sogar Selbstmord begeht. Solche Stücke stoßen Hyunsin bitter auf. Anstatt mit dem Finger darauf zu zeigen und “nur” zu kritisieren, versucht sie in ihrer Arbeit in diese Stereotypen zu schlüpfen und sie von innen heraus zu dekonstruieren.

Das Einbeziehen verschiedener Perspektiven auf dasselbe Narrativ, beispielsweise in Form von intergenerationaler Aufstellung, macht Hyunsins Stücke zu intersektionalen Räumen der Verständigung. Dabei setzt sie sich in dieser tiefgründigen Auseinandersetzung mit Identitätsfragen gleichzeitig vielen Anfeindungen aus: z.B. dass sie sich in die Opferrolle begeben möchte oder dabei nur weitere Stereotypen reproduziert. 

Sie schildert uns, wie die prekären Anfänge einer Künstlerkarriere Künstlerinnen leicht angreifbar machen, während gleichzeitig Druck aufgebaut wird , gefallen zu müssen. Sie erzählt, welche Hindernisse sie überwinden und was sie lernen musste, um mit solchen Schwierigkeiten umzugehen.. 

To all the sisters I have loved before” – dieser herzerwärmende Satz ist der Titel eines Stücks, welches eine Odé an die Unnis – (언니) (koreanisch: ältere Schwester) ist, die vor und nach uns diasporische, feministische Kämpfe austragen, von denen wir gemeinsam profitieren. Hyunsin erzählt uns von koreanischen Krankenschwestern, die in den 70er Jahren in Deutschland angeworben wurden und kurze Zeit später mit einem Anwerbestopp des Landes verwiesen werden sollten. Diese Frauen, die teilweise Schulden aufgenommen hatten, um sich den Flug leisten zu können, schlossen sich daraufhin zusammen und organisierten eine Unterschriftenaktion. Mit Erfolg – als erste migrantische Gruppe erhielten sie Arbeits- und Aufenthaltsrecht.

Wenn ihr neugierig geworden seid, dann hört rein und lernt mit uns mehr über Olivia Hyunsin Kim und ihren empowernden künstlerischen Umgang mit Stereotypen und weiteren Formen des Rassismus.

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