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Gesellschaft & Geschichten

FLINTA* Personen, die die Welt nicht vergessen darf

Pünktlich zum feministischen Kampftag am 08. März wollen wir dir tolle, wichtige, einflussreiche, kämpferische FLINTA* Personen vorstellen. Warum wir nicht mehr Weltfrauentag sagen, sondern feministischer Kampftag oder FLINTA-Kampftag? Nicht nur cis Frauen, also Frauen, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde und die sich damit auch identifizieren, sind von sexistischen Strukturen und Diskriminierung betroffen, sondern auch inter, non-binäre, trans* und agender Personen. Das Akronym FLINTA* versucht, alle Menschen einzubeziehen – es steht für Frauen, Lesben, Intersex Personen, Non-Binäre Personen, Trans* Personen und Agender Personen.

Hier Teil eins des Videos:

 

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Demet Demir

Demet Damit ist die erste trans* Aktivistin der Türkei. Sie kämpft für die Rechte von LGBTQIA* Personen und S3x-Arbeiter*innen. Und das schon seit mehr als 40 Jahren! Sie kämpfte z.B. für den Erhalt der Ülker-Sokak, eine Straße im Istanbuler Ghetto in der viele trans* Personen lebten. In Berlin hat Demet ein Lexikon für den Lubunca-Slang geschrieben. Lubunca ist eine Art Geheimsprache aus Romani mit anderen Sprachen, durch die sich trans* Personen, S3x-Arbeiter*innen und queere Menschen bis heute geschützt unterhalten können.

Alok Vaid-Menon

© Bronson Farr

Alok Vaid-Menon ist non-binary und eine absolute LGBTQIA* IKONE! Alok ist Feminist*in, Schriftsteller*in, Aktivist*in, Designer*in, Model, Performance-Artist und vielleicht einfach the coolest person on earth right now? Aloks Buch „Mehr als binär“ zersprengt alle Vorstellungen von Frau und Mann und öffnet das grenzenlose Dazwischen.

Semra Ertan

© Courtesy of the Bilir-Meier Archive

Triggerwarnung: Im nächsten Absatz geht es um Suizid. Falls dich dieses Thema triggern sollte, dann scroll am besten weiter zur nächsten Person.

Semra Ertan kam als Tochter von Gastarbeiter*innen nach Deutschland. Dort hatte sie vor allem mit dem täglichen Rassismus zu kämpfen. Sie schrieb viele Gedichte darüber, bis sie sich schließlich 1982, um auf den Rassismus aufmerksam zu machen, nach einem Hungerstreik öffentlich selbst verbrannte und damit – mit 25 Jahren – ums Leben kam. Es gibt bis heute keine Gedenkstätte für Semra, aber wir werden ihren Namen und ihre Gedichte niemals vergessen!

Zanele Muholi

Zanele Muholi ist non-binary und nennt sich selbst „visuelle*r Aktivist*in“. In Zaneles Fotos geht es um Queeres Leben, LGBTQI+ Rechte, Apartheid und Kolonialismus in Südafrika. Die meisten der Fotos sind schwarz-weiß, auf jeden fall immer kontrastreich und wurden schon auf der ganzen Welt ausgestellt. Für Zanele sind die Menschen auf den Fotos Teilnehmer*innen und die Fotos sind gemacht vom Kollektiv.

Aminata Touré

Quelle: https://aminata-toure.de/pressefotos/

Aminata Touré war zuerst die jüngste Vize-Präsidentin des Landtags und jetzt ist sie einfach die erste Schwarze Ministerin Deutschlands. Und dabei ist sie erst 30! Bei all diesem Erfolg bleibt Aminata eine von uns. Sie ist anti-rassistisch, queer-feministisch, klimaaktivistisch, sie sagt „krass“ in ihren Reden und hat keine Angst davor, sich emotional zu zeigen. Absolute Traum-Ministerin!

May Ayim

Ich werde trotzdem
afrikanisch
sein
auch wenn ihr
mich gerne
deutsch
haben wollt
und werde trotzdem
deutsch sein
auch wenn euch
meine schwärze
nicht passt

Das ist ein Gedicht von May Ayim, eine Schwarze aktivistische Dichterin. Sie war in Deutschland schon als Kind permanentem Rassismus ausgesetzt, weshalb sie schnell in der afro-deutschen Community aktiv wurde. In der Anthologie „Farbe bekennen“ veröffentlichte Ayim ihre Diplomarbeit, die vom vorherigen Professor abgelehnt wurde. Die Begründung: „Rassismus gibt es im heutigen Deutschland nicht“. May Ayim starb leider schon 1996 durch Suizid.

Bernardine Evaristo

© Suki Dhana

Bernardine Evaristos Buch „Mädchen, Frau, etc.“ wurde 2019 mit dem Booker Price ausgezeichnet. Sie war damit die erste Schwarze Autorin, die jemals gewonnen hat. Sie selbst sagt darüber, das sei bittersweet. Einerseits hat sie sich gefreut, die Erste zu sein. Andererseits hätte es viel viel früher schon eine „Erste“ geben müssen. Ihr Buch war auch in Deutschland ein Bestseller. Es geht um das Leben von zwölf Schwarzen FLINTA* Personen und zeigt uns: wir sollten alle intersektionale Feminist*innen sein!

Quellen

https://feministbellek.org/ulker-sokak/
https://www.schwulesmuseum.de/veranstaltung/lubunca-mit-demet-demir/?lang=en
https://taz.de/LGBTI-Community-in-der-Tuerkei/!5608323/
https://www.zeit.de/zett/queeres-leben/2022-11/alok-vaid-menon-transgender-diskriminierung-empathie
https://taz.de/Zanele-Muholi-im-Gropius-Bau/!5815660/
https://www.zeit.de/campus/2019-08/aminata-toure-die-gruenen-politikerin-schleswig-holstein-landtag/seite-2
https://editionf.com/interview-aminata-toure-buch-schwarze-kanzlerin-utopie/ 
https://missy-magazine.de/blog/2022/10/18/echo-des-kurdischen-freiheitskampfes/
https://metro.co.uk/2019/10/15/first-black-woman-receive-booker-prize-describes-joint-win-bittersweet-10919973/

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