Das Rakı Prinzip ist eine Veranstaltungsreihe mit Essen, Rakı und Gesprächen, die sich jedes Mal um ein anderes Thema drehen. Bei No.5 im bi’Bak lautet das Motto: #EatingEmotions.
Am Anfang war das Gefühl. Wir haben nicht viel nachgedacht, einfach aus dem Affekt gehandelt. Später dann, im Rückblick, sah alles anders aus – es fühlte sich auch anders an. Der Affekt stand nicht mehr alleine da, möglicherweise wurde er abgewertet und rationalen Erwägungen gegenübergestellt oder mit dem Begriff der Vernunft abgeglichen. Wie wird mit Gefühlen umgegangen? Werden Emotionen ausgelebt oder unterdrückt, verheimlicht, in uns hereingefressen oder herausgebrüllt? Wie arbeiten die Emotionen in uns und wie arbeiten wir uns an ihnen ab?
Eine Partei oder einen Kandidaten aus Mitleid wählen? Macht nur, wer nicht verstanden hat, wie wichtig, ja wie ernst und unemotional eine politische Wahl sein sollte. Oder sind Emotionen ganz im Gegenteil in politischen Prozessen immer vorhanden? Gibt es affektive Politik und politische Affekte? Ist emotionale Politik automatisch Populismus?
Hat das emotionale Sprechen eigentlich einen guten Ruf?
Wir wollen thematisieren, in welchen Gesellschaftsbereichen welche Emotionsäußerungen als angemessen gelten und wie diese oft impliziten Regeln sich auf eine Praxis der Gefühle auswirken. Verschwindet das Subjekt, wenn es kein Gefühl gibt?
An dem anstehenden Abend möchten wir nicht explizit über eine Emotion sprechen, sondern im Generellen über Emotion und Gefühl. Eating Emotions soll das Emotionale in Kunst, Politik und Wissenschaft thematisieren. Gibt es neue kollektive Gefühle, die wir gerade in Europa oder im globalen Zusammenhang fühlen können? Braucht es eine Grenze zwischen Gefühl und Verstand – und wenn ja, wie verschiebt sie sich? Wir schauen mit dieser Veranstaltung im bi’bak zurück auf vier Rakı Prinzip Tafeln, bei denen wir uns den Emotionen Hass, Liebe, Wut und Angst widmeten.
An den Tisch beim Rakı Prinzip
Die Voranmeldung erfolgt über rakiprinzip@gmail.com. Für Speis und Abendprogramm wird um eine Spende zwischen 10-15€ gebeten. Bitte kontaktiert die Veranstalter, wenn ihr euch das nicht leisten könnt, aber trotzdem gerne kommen wollt, dann findet sich eine Lösung.