Das bleibt!

Ein Jahr nach dem NSU-Prozess sprechen die Nebenklägerinnen

Berlin
06 - 08-09-2019

Am 11. Juli 2018 wurde das Urteil im sogenannten NSU-Prozess am Oberlandesgericht München gesprochen: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe bekam wegen zehnfachen Mordes lebenslange Haft. Die vier anderen Hauptangeklagten hingegen kamen mit milderen Strafen davon oder konnten nach dem Urteil sogar das Gefängnis verlassen. Viele Fragen nach den Helfer*innen und Helfershelfer*innen sind noch immer offen.

NSU-Watch: Ein Erklärfilm zum NSU-Prozess, 2014, Videostill

Zuhören als solidarisch-politische Haltung

Gespräche mit den Nebenklägerinnen, eine Installation und Workshops stellen das Wissen der Angehörigen der Mordopfer in den Mittelpunkt. Im Zentrum stehen die Ehefrauen, Töchter und Mütter der Mordopfer, die im NSU-Prozess als Anklägerinnen über viele Jahre aktiv versuchten, ihr Wissen und ihre Analysen in den Prozess einzubringen. Doch wurden sie nicht gehört. Diesem Nicht-Hinhören als Symptom einer strukturellen Ignoranz und Empathielosigkeit setzen die Beitragenden einen Raum entgegen, der das Zuhören als solidarisch-politische Handlung ermöglicht.

Programm

Fr 6.9. 18.30 Uhr Installationen
Fr 6.9. 18:30 Uhr Gespräche (auf Deutsch und Türkisch mit Simultanübersetzung)
Sa 7.9. 11-18 Uhr Workshops
Sa 7.9. 11-18 Uhr Installationen
So 8.9. 11-18 Uhr Installationen
Demo am Tag der Urteilsverkündung. Bild: Aysun Bademsoy

Kuratiert von Aysun Bademsoy (Filmemacherin, Drehbuchautorin) und Ayşe Güleç (Pädagogin, Kunstvermittlerin, aktivistische Forscherin)
Mehr Info zu den Gesprächen, Workshops (mit Anmeldung) und Installationen hier

Interesse geweckt?

Deutschlands Mahnmale: Die Geschichten hinter deutschen Straßen und Plätze mit türkischen Namensgebern, u.a. auch zum Halit Yozgat (1985-2006) gewidmetem Halitplatz in Kassel.

Text: Haus der Kulturen der Welt (HKW)