Magazin
Am 11. Juli 2018 wurde das Urteil im sogenannten NSU-Prozess am Oberlandesgericht München gesprochen: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe bekam wegen zehnfachen Mordes lebenslange Haft. Die vier anderen Hauptangeklagten hingegen kamen mit milderen Strafen davon oder konnten nach dem Urteil sogar das Gefängnis verlassen. Viele Fragen nach den Helfer*innen und Helfershelfer*innen sind noch immer offen.
Gespräche mit den Nebenklägerinnen, eine Installation und Workshops stellen das Wissen der Angehörigen der Mordopfer in den Mittelpunkt. Im Zentrum stehen die Ehefrauen, Töchter und Mütter der Mordopfer, die im NSU-Prozess als Anklägerinnen über viele Jahre aktiv versuchten, ihr Wissen und ihre Analysen in den Prozess einzubringen. Doch wurden sie nicht gehört. Diesem Nicht-Hinhören als Symptom einer strukturellen Ignoranz und Empathielosigkeit setzen die Beitragenden einen Raum entgegen, der das Zuhören als solidarisch-politische Handlung ermöglicht.
Programm
Kuratiert von Aysun Bademsoy (Filmemacherin, Drehbuchautorin) und Ayşe Güleç (Pädagogin, Kunstvermittlerin, aktivistische Forscherin)
Mehr Info zu den Gesprächen, Workshops (mit Anmeldung) und Installationen hier
Deutschlands Mahnmale: Die Geschichten hinter deutschen Straßen und Plätze mit türkischen Namensgebern, u.a. auch zum Halit Yozgat (1985-2006) gewidmetem Halitplatz in Kassel.
Text: Haus der Kulturen der Welt (HKW)