Der sozioökonomische Status einer Person bezieht sich auf ihre Position in der Gesellschaft in Bezug auf Einkommen, Bildung, berufliche Stellung und ähnliche Faktoren. Er ist ein wichtiger Indikator für die soziale und wirtschaftliche Lage einer Person und beeinflusst ihre Lebensqualität, Chancen und Zugang zu Ressourcen.
Klassismus ist eine Form der Diskriminierung, die auf dem sozioökonomischen Status einer Person basiert. Ähnlich wie Rassismus oder Sexismus beinhaltet Klassismus Vorurteile, Stereotypen und negative Bewertungen aufgrund des sozialen und wirtschaftlichen Hintergrunds einer Person. Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status werden oft stigmatisiert, diskriminiert oder benachteiligt aufgrund ihres Mangels an finanziellen Ressourcen, Bildung oder Prestige.
Klassismus kann sich auf verschiedene Weisen manifestieren, einschließlich Vorurteilen gegenüber bestimmten Berufsgruppen, Einschränkungen beim Zugang zu Bildung oder Beschäftigungsmöglichkeiten aufgrund des sozialen Hintergrunds, sowie in der Form von sozialer Ausgrenzung oder Stigmatisierung von Menschen aus ärmeren Verhältnissen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Klassismus eine Form der Ungerechtigkeit ist, die strukturelle Ungleichheiten und soziale Vorurteile verstärken kann. Die Bekämpfung von Klassismus erfordert daher die Schaffung von inklusiven und gerechten gesellschaftlichen Strukturen, die allen Menschen unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status gleiche Chancen und Rechte gewähren.
Heute wollen wir euch einige wichtige Begrifflichkeit zu diesem Thema erklären.
Sozialer Status → Sozioökonomischer Status einer Person
Wie hoch ist dein Einkommen? Bist du überschuldet? Lebst du in Armut? Hast du einen Job? Was ist dein Beruf? Bist du Analphabet*in? Hast du eine Wohnung? Bist du obdachlos? Wie werden deine Klamotten/ deine äußere Erscheinung von Außenstehenden wahrgenommen?
Menschen die aufgrund ihres sozialen Status diskriminiert werden sind z. B. Geringverdienende, Erwerbssuchende, Überschuldete, Alleinerziehende, Wohnungslose, Menschen mit Hauptschulabschluss, Menschen mit Psychiatrie- oder Gefängnisaufenthalten, Analphabet*innen.
Sozialer Status ≠ Soziale Herkunft
Das heißt: Nur weil deine Eltern nicht studiert haben, du jetzt aber studierst, ist dein sozialer Status nicht automatisch niedrig. Die Einteílung in Arbeiter*innen- und Akademiker*innenklasse ist die Einteilung in Soziale Herkunft.
Die Diskriminierung aufgrund deiner sozialen Herkunft oder deines sozialen Status nennt man KLASSISMUS.
Diskriminierung im privaten Raum
Beschimpfungen als “Assis”, herablassende Blicke, Gewaltausübungen. Ignorieren von wohnungslosen Menschen, die eine Frage stellen wollen. Kinder, die andere Kinder ausschließen, weil sie nicht die neuesten Markenklamotten tragen. Erwachsene, die andere Erwachsene ausschließen, weil sie nicht die neuesten Markenklamotten tragen.
Intersektionen von Diskriminierungsformen, also die Überschneidungen von Rassismus, Sexismus, Ableismus und Klassismus spielen auch eine Rolle, inwiefern diskriminiert wird.
Umgekehrter Klassismus
Wenn dann Armut auf einmal nicht mehr “Grund” genug ist, Flucht aus ökonomischen Gründen nicht als Flucht gezählt wird. Bei diesem konkreten Beispiel verschränken sich auch wieder Rassismus und Klassismus.
,,Positiver Klassismus”
Verhaltensweisen der “sozialen Unterschicht” kopieren, z.B. gebrochenes Deutsch/Kiezdeutsch verwenden; absichtlich “arm” aussehen, weil es scheinbar im Trend ist.