Der Exotismus

Formen des Othering

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Der Exotismus ist ein soziologischer Begriff, der meist eine eurozentrische Sichtweise nicht-europäischer Kulturen beschreibt. Er bezieht sich auf eurozentrische Wunschvorstellungen und Faszinationen “fremder” Kulturen.

Die Exotisierung ist eine Form des “Othering”, also der bewussten Abgrenzung einer sozialen Gruppe zu einer anderen. Andere “fremde” Kulturen werden somit nur durch voreingenommene, stereotypisierende Ansichten wahrgenommen. Der frühe eurozentrische Exotismus zeichnet sich durch seine Verbindung zur Kolonialzeit aus. Durch den Exotismus wurde eine klare Abgrenzung zwischen der “fremden” Kultur und der eigenen hergestellt. Somit wurde die Machtüberlegenheit der Europäer:innen gerechtfertigt. Explizit werden Betroffene als “unzivilisiert” dargestellt.

Bezeichnungen wie “exotische Schönheit” tragen zur Entfremdung und Abgrenzung zu nicht-europäischen Ethnien und sozialen Gruppen bei und verstärken damit z.B. bestehende Stereotypisierungen. Die Exotisierung ist demnach ein Instrument des Otherings, also der Abgrenzung des “fremden” vom “eigenen”. Dies dient der Hierarchisierung und Stereotypisierung sozialer Gruppen.

Vor allem in der Werbebranche wird der eurozentrische Exotismus verbreitet. Nicht-europäische Kulturen werden in Verbindung mit angeworbenen Reisezielen oftmals als “exotisch” beschrieben. Aber auch ohne die namentliche Nennung des Wortes werden Betroffene durch Umschreibungen exotisiert. Insbesondere Schwarze Frauen werden oft als “mysteriös”, “geheimnisvoll” und “faszinierend” dargestellt. Dies verstärkt die Sexualisierung bestimmter sozialer Gruppen.

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