Der 1. Mai wurde im Jahr 1919 erstmals zum deutschen Feiertag ernannt. Ursprünglich kommt der Feiertag aber aus den USA. Hier gab es im Jahr 1886 in mehreren Städten Streiks. Hauptsächlich wurde hierbei für die Einführung des 8-Stunden-Tages gestreikt. Die nationalen Streiks endeten in der Hinrichtung von acht Streik-Organisatoren.
Zum Gedenken der Ermordeten rufen Gewerkschaften und Arbeiterparteien 1889 zu internationalen Streiks am 1. Mai auf.
Im Jahr 1890 fordern Streikende auch in Deutschland Rechte für Arbeitende. Arbeitgebende reagierten darauf oftmals mit Entlassungen. Der Tag stand fortan symbolisch für den Klassenkampf. Die SPD ernannte den 1. Mai im selben Jahr noch zum “Tag der Arbeiterbewegung”.
Nationalsozialisten vereinnahmten den Tag für eigene Propagandazwecke und führten ihn 1933 als “Tag der nationalen Arbeit” ein. Gewerkschaften und Arbeiterbewegungen wurden entmachtet. Die Nazis nutzten den 1. Mai für Aufmärsche und Paraden.
In der Nachkriegszeit wurde der 1. Mai vom Alliierten Kontrollrat im Jahr 1946 als Feiertag weitergeführt. Während der Feiertag im Osten hauptsächlich für staatlich organisierte, militärische Paraden und Aufmärsche genutzt wurde, nutzen ihn Gewerkschaften im Westen für politische Kundgebungen, welche mit kulturellen Veranstaltungen verbunden wurden.
In vielen Städten rufen die Gewerkschaften in der Regel zu Demonstrationen am 1. Mai auf – jedes Jahr unter einem anderen Motto. Der „Tag der Arbeit“ oder auch „Labor Day“ ist heute in vielen Ländern der Welt ein gesetzlicher Feiertag. Während sich in Europa der 1. Mai durchgesetzt hat, wird der „Labor Day“ in den USA im September gefeiert.
2020 gab es den 1. Mai aufgrund der Pandemie erstmals ohne große Demonstrationen und Kundgebungen. Vieles wurde Online veranstaltet und stand zum Streamen zur Verfügung.