Der Begriff Ableismus leitet sich aus dem Englischen „able“ ab und ist auf die US-amerikanische Behindertenbewegung zurückzuführen. „Able“ bedeutet so viel wie „fähig“. Der Begriff Ableism oder Ableismus ist ähnlich wie der Sexismus, Rassismus oder Klassismus eine Form der Gesellschaftskritik. Damit ist gemeint, dass Ableismus als Diskriminierung von Menschen mit Behinderung Menschen anhand bestimmter Fähigkeiten liest und einordnet und sie demnach einzig auf ihre Beeinträchtigung reduziert.
Der Ableismus wertet und hierarchisiert die Fähigkeiten von Menschen in der Gesellschaft. Dies wird durch gesellschaftliche Abläufe oder Vorrichtungen, die nur für “fähige” (“able bodied”) Menschen konstruiert werden, verstärkt. Der Ableismus-Ansatz kritisiert also das gesellschaftliche Verständnis von “fähigen” Menschen und die institutionelle Ausrichtung auf dieses Fähigkeitsideal. Damit gehen Ungleichbehandlung und Stereotypisierung aufgrund einer Behinderung einher. Denn in der Mehrheitsgesellschaft existieren bestimmte Normen, was ein Mensch können muss und welche körperlichen sowie psychischen Fähigkeiten dieser besitzen sollte. Entspricht eine Person nicht dieser Norm, wird sie als behindert markiert.
Gesellschaftliche Ideale eines “perfekten Körpers”, also eines “ableistischen Prototypen” (z.B. Fitness Ideale) schaffen Raum zur Abgrenzung zwischen “normalen” und “nicht normalen” Körpern. Eine Behinderung wird also als Abweichung vom “normalen” und dem gesellschaftlichen Ideal gesehen.
Gerade im alltäglichen Leben ist Ableismus anzutreffen. Oft gibt es keine barrierefreien Zugänge zu öffentlichen Orten/Gebäuden und Veranstaltungen. Zudem fehlt in den meisten Fällen eine Übersetzung in Gebärdensprache.