Diskriminierung aufgrund von sozialem Status

auf staatlicher Ebene

Klassismus ist eine Form der Diskriminierung, die auf sozialen Klassen basiert. Neben individuellen Einstellungen und Verhaltensweisen kann Klassismus auch in institutionellen Strukturen und Systemen verankert sein. Institutioneller Klassismus bedeutet, dass die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen einer Gesellschaft so gestaltet sind, dass sie bestimmte soziale Klassen bevorzugen oder benachteiligen.

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Institutioneller Klassismus kann sich auf verschiedene Weisen manifestieren. Zum Beispiel können Bildungssysteme so gestaltet sein, dass sie den Zugang zu Bildung für Menschen aus bestimmten sozialen Klassen erschweren oder begrenzen. Dies kann dazu führen, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien weniger Bildungschancen haben und somit weniger Möglichkeiten haben, in der Gesellschaft aufzusteigen.

Arbeitsplatz- und Einstellungspolitiken können ebenfalls institutionellen Klassismus widerspiegeln. Unternehmen können beispielsweise unbewusste Vorurteile haben, die dazu führen, dass sie Kandidaten aus bestimmten sozialen Klassen bevorzugen oder ablehnen. Dies kann den sozialen Aufstieg für Menschen aus benachteiligten Klassen erschweren.

Die Auswirkungen institutionellen Klassismus können einen Zyklus der Armut und Ungleichheit verstärken. Wenn bestimmte Gruppen aufgrund ihrer sozialen Klasse weniger Chancen und Ressourcen haben, um aufzusteigen oder sich zu verbessern, werden sie wahrscheinlich in der sozialen Hierarchie zurückbleiben. Dies kann zu einem perpetuierenden Zyklus führen, in dem Armut und Ungleichheit von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden.

Heute stellen wir euch verschiedene Arten der Diskriminierung auf institutioneller Ebene vor.

In der Uni

Du redest so, wie du eben redest, und bis jetzt haben dich auch alle verstanden. Aber seit du studierst, triffst du in jedem Seminar mindesten 10 Wörter, die du nicht kennst und die dazugehörigen Kommiliton*innen, die dich schräg anschauen, sobald du etwas sagst.

Auf der Arbeitssuche

Wohnungslose Personen (v.a. Frauen!) werden aufgrund ihres Äußeren ohnehin schon diskriminiert, aber besonders auf der Arbeitssuche. Keine Arbeitgeber*in stellt eine Person ein, deren Äußeres die Wohnungssituation verrät.

Mit Kinder- und Jugendeinrichtungen

Noch bevor du das Problem mit deinem Kind überhaupt erläutern konntest, wirst du gefragt ,,Nehmen sie regelmäßig Drogen?”. Liegt es an deinem Habitus, deinem Outfit, das eindeutig zeigt, dass du keinen hohen sozialen Status hast? Oder liegt es an deiner Hautfarbe?

Vor allem Schwarze Mütter mit niedrigem sozialen Status werden oft zusätzlich diskriminiert, z.B. mit dem gängigen Vorurteil, sie wären drogenabhängig.

In Gesundheitsangelegenheiten

Wohnungslose Personen werden häufig von alarmierten Krankenwagen gar nicht erst mitgenommen, da davon ausgegangen wird, dass es sich ohnehin um einen Drogen- oder Alkoholrausch handelt. Wenn dein niedriger sozialer Status noch durch z.B. eine Sprachbarriere oder einen nicht-deutschen Namen ergänzt wird, finden in Gesundheitseinrichtungen häufig Fehldiagnosen (oder überhaupt keine Diagnosen!) statt. z.B. Morbus Mediterraneus, die Diagnose, die bedeutet: Die Ärzt*in nimmt aus rassistischen Gründen an, du würdest weniger Schmerz ertragen als weiße Personen und bildest dir deinen gesundheitlichen Zustand nur ein.

Bei der Einbürgerung / Bei Behörden

Hat man vorher Sozialleistungen erhalten, kann später ein möglicher Einbürgerungsprozess erschwert werden. Auch Kredite sind schwieriger zu bekommen.

Gentrifizierungsprozesse und Polizeikontrollen

Auch die vermehrten Polizeikontrollen bei BIPoC- Personen in Gebieten, die vorher als gefährlich galten und zunehmend gentrifiziert werden, hängen mit Klassismus zusammen. Hier werden vor allem BIPoC- Personen polizeilich kontrolliert, die augenscheinlich nicht mehr in diese Gegend zu ,,passen” scheinen. Racial Profiling an sich ist allerdings ein klassenübergreifendes Phänomen.

In allen Sparten kann Diskriminierung subtiler stattfinden (mit Blicken, Sprüchen), konkret mit Benachteiligung (z.B. vermutete Alkoholgewohnheiten bei der ärztlichen Untersuchung) bis hin zu gewalttätigen Übergriffen.

 



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