arte zeigt mit „Nachspielzeit“ ein Kiezdrama über einen jungen Deutsch-Türken aus Berlin-Neukölln und kommt damit nah an die Realität. Themen wie Gentrifizierung und steigendende Mieten, Alltagsrassismus und Anfeindungen in der Großstadt oder Zukunftsängste treffen den Nerv der Zeit. Das Resultat ist eine spannende und am Leben orientierte Milieustudie.
artes Ankündigung:
Der Neuköllner Cem träumt von einer guten Zukunft und will seinen Kiez gemeinsam mit seinem Kumpel Marc gegen Nazis und Spekulanten verteidigen. Dabei übertritt er mehr als einmal die Grenzen des Gesetzes. Im Pflegeheim arbeitet Cem als Bundesfreiwilligendienstler und dort verdreht ihm die Pflegerin Astrid den Kopf. Beim Fußball kämpft Cem mit Leidenschaft um jeden Punkt, wie auch sein Rivale Roman. So unterschiedlich die politischen Ansichten der beiden jungen Männer sind, ringen sie doch beide mit ihrem prekären Leben, den Problemen in ihren Elternhäusern und dem Vorbild ihrer passiven Väter. Doch der frustrierte Roman kennt nur fremdenfeindliche Parolen. Als er sich eines Nachts von Astrids punkigem Auftreten provoziert fühlt, verprügelt er sie. Cem und Roman treffen im Pflegeheim aufeinander, wo Cem Romans Großvater pflegt. Als er sich zu einer Schlägerei hinreißen lässt, verliert Cem seine Stelle als Pfleger, und Roman wird von seinem Großvater vor die Tür gesetzt. Aus der politischen Konfrontation eines linken Türken und eines rechten Ostberliners wird ein gewalttätiger Konflikt, in dem es bald um Leben und Tod geht. Der kriminelle Immobilienspekulant Calli, der auch Cems Vater aus dessen Restaurant zu vertreiben versucht, will davon profitieren. Schaffen es die beiden, einem fatalen Zusammenstoß aus dem Weg zu gehen? „Nachspielzeit“ kommt mitten aus dem Großstadtalltag und besticht mit großer Emotionalität und Milieudichte.
https://www.youtube.com/watch?v=nuqbAnAAdkc
Nachspielzeit
Regie: Andreas Pieper; Deutschland 2015, 82 Min.
u.a. mit Mehmet Ateşci, Frederick Lau und Fredericke Brecht
21. August 2015, 20.15 Uhr auf arte.
Wiederholung am 31. August 2015 um 1.50 Uhr
Credits
Bildrechte: © SWR/Lichtblick Media GmbH
Ankündigungstext: arte