Magazin
Gaye Su Akyol, Hakan Vreskala, Çağla Ilk, Nil Deniz, Ingo Arend, HaY//mat Ensemble, Derya Yıldırım, Ziya Güçkan, Malika Aziz, Tansel Akzeybek, İnci Sena Güçkan, DJ Ipek, Anıl Eraslan, Bodek Janke, Santi & Tuğçe, Candaş Baş, Korhan Erel (Ayşegül), Bi’Bak, Selda Asal, Apartment Project Berlin, Uygar Önder Şimşek, Hüma Utku (aka R.A.N.), Mikail Yakut, Karmatürji & Hani Mojtahedy, Son.ER, Mahir Duman, Murat Meriç, Emre Okan, Özlem Sarıyıldız, Savaş Boyraz, SIS Kolektif, Prens Emrah
Eine Veranstaltung des Radialsystems. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, in Kooperation mit Kater Blau. Mit freundlicher Unterstützung durch den Fonds Darstellende Künste e.V.
Was bedeutet es, als Kulturschaffende entortet – „disPlaced“ – zu sein und zwischen den Gesellschaften zu leben? Welche Schwierigkeiten können entstehen, wenn wir „rePlaced“ sind? Welche Kunstformen konnten sich entwickeln und welche Überlebensformen mussten sich entwickeln? Neue und traditionelle Musik, Electronics, Tanz-Performances, Filmvorführungen, Video-Collagen, Workshops und Clubkultur: Vom 11. bis 13. April 2019 findet mit „#disPlaced – #rePlaced“ im Radialsystem bereits zum zweiten Mal ein genreübergreifendes Festivalwochenende statt, das türkeistämmige Künstler*innen vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage in ihrer Heimat präsentiert und sich mit Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat beschäftigt. Der Fokus ist dabei auf jene gerichtet, die in der Türkei „entortet“ wurden und sich in Berlin „neu verortet“ haben. Außerdem werden in Istanbul lebende Kreativschaffende eingeladen, die ihre Kunst mit kulturpolitischem Aktivismus vereinen. Im Zuge einer Kooperation mit dem Kater Blau werden überdies in Berlin lebende, türkeistämmige Künstler*innen der Istanbuler Partykultur eine Reminiszenz erweisen… Kuratiert wird das Projekt von der in Berlin und Istanbul lebenden İpek İpekçioğlu (DJ Ipek).
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„#disPlaced – #rePlaced“ präsentiert als Festivalauftakt den Film „Saz“: Ein Film über die Kraft der Musik, das Instrument Saz und die Weite der Welt. Roadmovie und Sinnsuche zugleich ist „Saz“ ein atemberaubender Trip in die Grenzregion zwischen Europa und Asien, der zeigt, dass es trotz Krisen und Konflikten etwas Besonderes gibt, das uns alle zusammenhält.
„disPlaced – rePlaced“ thematisiert die Lebensgestaltung entorteter Künstler*innen in Berlin – mit besonderem Fokus auf der Kunst als Ausdrucksmittel von Migration oder Flucht.
diskutieren zu diesem Thema die Kulturmanagerin Çağla Ilk, die Tänzerin Candaş Baş, Esra Akkaya, die im Projektraum bi’bak das Programm „Yerli Müzik“ leitet, und der Journalist Ingo Arend, moderiert von der Kuratorin, Kulturmanagerin und Islamwissenschaftlerin Nil Deniz. Im Anschluss erzeugt das eigens für das Festival gegründete HaY//mat Ensemble in Improvisationen zwischen klassischen westlichen und traditionellen nahöstlichen Instrumenten besondere Momente der Begegnung. Santi & Tuğçe „berlinisieren“ alte türkische Lieder durch „Global Dance Floor Rhythms“ und einen lateinamerikanischen Sound. Die Tänzerin Candaş Baş reflektiert in ihrer Choreographie, wie sich ihr Leben seit der Ankunft in Berlin im Jahr 2017 verändert hat. Die Musik dazu liefert der seit fünf Jahren in Berlin lebende Emre Okan. Gaye Su Akyol, die als einzige Künstlerin des Abends in Istanbul lebt und dort ein selbstbewusstes Frauenbild vertritt, lässt psychedelische E-Gitarren und donnernde Percussions auf Oud und Bağlama treffen. In einem schillernden Abschluss des Abendprogramms präsentiert der*die aus Turkmenistan über Istanbul nach Berlin geflüchtete Queer-Aktivist*in Prens* Emrah orientalischen Tanz auf seine*ihre eigene Art, bevor DJ Ipek mit ihrem Disko Anatolia Sound an den Turntables übernimmt….
des Festivals „disPlaced – rePlaced“ thematisiert neben der Kunst als Ausdruck des Widerstands zugleich die Veränderung von Gesellschaft und unterschiedlichen Communities durch Migration. Als Einstieg erläutert der Kriegsfotograf Uygar Önder Şimşek Bilder seiner Flucht nach Berlin, bevor das von Selda Asal (Apartment Project) kuratierte Festivalkino u.a. Geschichten von Menschen erzählt, die in den letzten fünf Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind. Im Anschluss zeigen fünf Konzerte die große Bandbreite türkeistämmiger Musiker*innen: Die Wahlberlinerin Hüma Utku aka R.A.N. präsentiert einen spezifischen Mix traditioneller Instrumente und dunkler Industrial-Klangfarben.
Korhan Erel und Mikail Yakut verbinden gebrochene Beats, experimentelle Soundcollagen und Akkordeonklänge miteinander. Das Künstler-Trio Karmatürji und die seit 2004 in Berlin lebende iranischkurdische Ikone, Sängerin und Songwriterin Hani Mojtahedy verbinden elektronische Sounds und persisch-kurdischem Gesang mit traditionellen Instrumenten. Die Rückschau in die Heimat und zugleich die Hinwendung zu etwas Neuem schafft das HaY//mat Ensemble durch die Uraufführung von neuen und eigens für das Festival komponierten Werken zeitgenössischer Komponist*innen aus der Türkei sowie der türkischen Diaspora. Der Musiker Hakan Vreskala, der während der Gezi-Proteste in Istanbul musikalische Flashmobs organisierte, präsentiert mit seiner Live-Band einen energiegeladenen Mix aus Ska, Rock und Balkan- Sounds, die er zu einem „Sound of Resistance“ kulminieren lässt. Murat Meriç, der u.a. die „Yerli Müzik“ (Türkische Einheimische Musik) Veranstaltungen in Bi’Bak Berlin kuratiert, wird den Abend mit türkischem Funk in die Nacht überleiten, die ab 2 Uhr mit einer Anatolian-Electronic-Live-Session im Kater Blau mit Zigan Aldi, Deniz Mahir Kartal und Ipek ipekcioglu und Hakan Vreskala bis in die Morgenstunden fortgesetzt wird.
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Festivalticket 32 € | ermäßigt 22 €
Kombiticket Freitag und Samstag 28 € | ermäßigt 18 €
Karten Freitag und Samstag je 16 € | ermäßigt 12 €
Karten Filmscreening 8 € | ermäßigt 5 €
Die Workshops sind kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich unter
register@radialsystem.de
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