An Ostern gedenken christliche Personen aller Welt der Auferstehung Jesu nach seinem Tod am Kreuz. Es ist das höchste Fest im Kirchenjahr und bildet das Zentrum des christlichen Glaubens.
In der römisch-katholischen Tradition bildet das Osterfest den Abschluss des Triduum Sacrum (lateinisch: „heilige drei Tage“). Diese Feiern beginnen am Gründonnerstag und haben ihren Höhepunkt in der Osternacht. Symbolisch für die Erwartung der Wiederkunft Christi wacht die Kirche diese ganze Nacht hindurch. Die Feier beginnt frühestens nach Sonnenuntergang mit der Entzündung der Osterkerze und endet vor der Morgendämmerung mit einer Eucharistiefeier.
Wer feiert noch Ostern?
- Viele evangelische Kirchen feiern in ähnlicher Weise. Manche Gemeinden beginnen am Vorabend mit Gebet und Meditationen. In den frühen Morgenstunden folgt eine Auferstehungsandacht mit Kerzen. Nach der Lesung der Ostergeschichte wird der charakteristische Osterruf „Der Herr ist auferstanden!“ mit einem Orgelspiel abgeschlossen. Ein darauffolgendes Osterfrühstück in geselliger Runde lädt ein, die Auferstehung gemeinsam zu feiern.
- In orthodoxen Kirchen versammelt man sich zunächst zum Mitternachtsgebet. Anschließend werden alle Lichter der Kirche gelöscht und das „Heilige Feuer“ an die Gläubigen verteilt. Die Glocken läuten begleitend zum Gesang.
- Im freikirchlichen Bereich hat das Osterfest auch einen festlichen Charakter. Manche Gemeinden organisieren Nachtgottesdienste, Musical- und Gospelevents. Oftmals werden auch Taufgottesdienste mit Zeugnissen in die Osterfeierlichkeiten integriert.
- Viele östliche Kirchen, wie die russisch-orthodoxe Kirche, feiern das Osterfest zu einem anderen Zeitpunkt, da sie sich gegen eine Umstellung auf den gregorianischen Kalender und für eine Beibehaltung des julianischen Kalenders entschieden. So ergeben sich Unterschiede von bis zu fünf Wochen.
Die letzte Woche vor dem Ostersonntag wird Karwoche genannt. Eingeläutet wird diese mit dem Palmsonntag, an dem Christen Jesu Einzug nach Jerusalem gedenken. An das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern erinnert man sich an Gründonnerstag. Am darauffolgenden Tag, dem Karfreitag, gedenken Christen Jesu Tod am Kreuz auf Golgatha, am Karsamstag ist Grabesruhe und am folgenden Sonntag, dem Ostersonntag, feiern Christen die Auferstehung Jesu.
Symbole für Ostern
Das Osterlamm
Das Lamm ist ein Symbol der Wehrlosigkeit gegen wilde Tiere und zudem das klassische Opfertier im Alten Testament. Der Brauch ist aus einem frühen Ritual der Juden entstanden. Im Rahmen dieses Brauches haben die Juden zum Passahfest ein Lamm geschlachtet und verspeist. Das Lamm wird hier als ein Gedenkopfer an Gott dargebracht. Im Christentum ist das Lamm symbolisch zum Lamm Gottes geworden und gilt auch als ein Zeichen des Sieges.
Heute sind Osterlämmer eher in Gestalt eines Kuchens auf dem Tisch aufzufinden. Der süße und weiche Teig, aus dem das Osterlamm oder der Hefezopf gebacken wird, zeigt, dass mit Ostern die Fastenzeit nun vorüber ist und jetzt wieder nach Herzenslust gegessen werden kann.
Ostereier und Osterhase
Die Tradition des Osterhasen kann verschieden gedeutet werden.
Zum einem war der Hase in vorchristlicher Zeit ein Symbol der griechischen Liebesgöttin Aphrodite und steht aufgrund seiner starker Vermehrung für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft. Der Hase war außerdem Begleittier der westgermanischen Frühlingsgöttin Ostara die Namenspatin des Osterfests ist. Auch in der Tiersymbolik ist der Hase ein Symbol für Jesus Christus, der im Tod das leben gebracht hat, da der Hase keine Augenlider hat und mit offenen Augen schläft. Das symbolisiert die Wachheit Christi am Ostermorgen.
Es brauchte allerdings lange, bis sich der Hase gegen seine Konkurrenz wie den Fuchs, Rabe, Kuckuck oder Storch durchsetzte. Populär wurde der Osterhase Ende des 19. Jahrhunderts als Spielfigur, in Bilderbüchern und als Schokohase.
Erst seit dem 17. Jahrhundert bringt der Osterhase die Eier, davor waren es je nach Region verschiedene Tiere.
Rund um das Osterfest gibt es aber noch viele weitere Osterbräuche, die eine lange Tradition besitzen. Schon seit Jahrhunderten existieren etwa die Bräuche des Eierfärbens, des Eiersuchens oder des Osterreitens. Viele Osterbräuche sind mit dem christlichen Glauben eng verbunden. Dazu gehören auch die Opfergabe des Osterlamms, das Entzünden des Osterfeuers oder die Weihung der Osterkerze.
Essen
Die Fasten- oder Passionszeit bei den Christen dauert von Aschermittwoch bis Ostern. Der Mensch soll sich in dieser Zeit durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen. Dabei kann jede*r selbst entscheiden, wie die Fastenzeit gestaltet wird. Es gibt heute aber keine strengen regeln mehr.
Es kann auch auf Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten oder Fernsehen gefastet werden. Die Zeit soll genutzt werden um den Lebensstil zu überdenken und neue Perspektiven zu finden. Den Brauch, freitags kein Fleisch zu essen, gibt es aber immer noch.