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Gesellschaft & Geschichten

Warum es nicht rassistisch ist „weisse“ als „weiss“ zu bezeichnen

Geht es um Zugehörigkeit, Teilhabe und Rassismus, ist immer öfter von Weißen die Rede. Häufig herrscht Missverständnis, es gehe dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich meint weiß eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition und wird deshalb in wissenschaftlichen Texten oft klein und kursiv geschrieben. Der Begriff wird als Gegensatz zu People of Color und Schwarzen Menschen verwendet.

Der Begriff weiß wird in vielen Gesellschaften als soziale Kategorie zur Beschreibung von Menschen mit europäischen Wurzeln oder hellhäutiger Hautfarbe verwendet. Dies ist keine rassistische Bezeichnung, weil sie nicht dazu dient, jemanden zu diskriminieren oder abzuwerten. Stattdessen wird sie verwendet, um bestimmte soziale, politische und historische Realitäten zu beschreiben und zu diskutieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Rassismus nicht nur darin besteht, jemanden aufgrund der Herkunft oder Hautfarbe zu klassifizieren. Rassismus beinhaltet Diskriminierung, Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die auf solchen Klassifizierungen basieren. Rassismus ist ein systemisches Problem, das tief in vielen Gesellschaftsstrukturen verwurzelt ist und oft zu erheblichen Nachteilen für Minderheitengruppen führt.

Deshalb ist es nicht rassistisch, jemanden als weiß zu bezeichnen. Aber es wäre diskriminierend, jemanden aufgrund deren weißseins zu diskriminieren oder schlechter zu behandeln (Stichwort: Colorism).

Wer ist weiß und wer nicht? Sind Osteuropäer*innen weiß?

Eine Definitionssache! Auch Osteuropäer*innen können von Rassismus betroffen sein. Diese Art von Rassismus nennt man Antislawismus.

Die sogenannte „Rassentheorie“, wie es sie im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab, hat die Menschheit nicht nur in weiße und Schwarze unterteilt, sagt Panagiotidis. Sondern in „zivilisierte“ West­eu­ro­päe­r:in­nen und „barbarische, rückständige“ Menschen im Osten. Schon in der Aufklärung galt „Osteuropa“ im westlichen Denken als eine rückständige Zwischenwelt zwischen Okzident und Orient, als „Europe but not Europe“ (Larry Wolff).

Der Begriff weiß zielt also nicht auf die Hautfarbe ab, sondern es geht um Machtverhältnisse, Privilegien und Rassismuserfahrungen.

Wenn ihr mehr zu dem Thema “Antislawismus wissen möchtet”, dann schaut euch unser Reel an zu dem Thema:

 

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Quellen:

Glossar: Neue Deutsche Medienmacher*innen

https://taz.de/Antislawischer-Rassismus-in-Deutschland/!5758259/

Titelbild: unsplash Clay Banks

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