1960, 1971, 1980, 1997 … sind Jahre, in denen das türkische Militär putschte. Nichts hat die politische Kultur der heutigen Türkei tiefer verwundet als die Erfahrung ihrer eigenen Zerbrechlichkeit. Die traumatischen Einbrüche haben sich in die Biografien ganzer Generationen eingeschrieben.
Ausgehend vom erneuten Putschversuch im Sommer 2016 beleuchtet der Berliner Regisseur und Schauspieler Tamer Yiğit mit seiner neuen Arbeit Serenade das politisierte Individuum im andauernden Ausnahmezustand zwischen Fügung und Aufbegehren.
Gemeinsam mit Punk- und Folkmusiker*innen aus Istanbul, Izmir und Berlin entwickelt er audiovisuelle Bilder und erzählt von permanentem Aufbruch und drohenden dystopischen Zuständen. Neben der Premiere am 1. November finden am selben Wochenende weitere Vorstellungen des Stückes statt.
Text, Komposition, Regie: Tamer Yiğit / Text: Semra Kartal / Mit: Ahmet Kenan Bilgic, Valentina Bellanova, Salih Korkut Peker, Marwan Soufi, Özgün Semerci, Jan Kristian Slak, Tamer Yiğit / Bühne: Nele Ahrens / Dramaturgische Beratung: Christel Weiler / Dramaturgieassistenz: Semra Kartal / Technische Leitung & Licht: Sebastian Zamponi / Ton: Tito Knapp / Produktionsleitung: Semra Kartal, Monica Ferrari
Deutsch / Englisch / Mit deutschen und englischen Übertiteln / Nicht durchgehend / Türkisch / ca. 60 Min.