Magazin
In der zweiten Ausgabe des Salons im Dezember ist Deniz Utlu zu Gast im renk.-magazin-Talk mit
den Hosts İpek İpekçioğlu und Melisa Karakuş, der ebenfalls aus seinem zweiten Roman „Gegen Morgen“ liest, der im September 2019 bei Suhrkamp erschien. Darin fragt er nach den Prägungen des menschlichen Daseins und nach Potenzialen und Versäumnissen der eigenen Lebensgeschichte. Im Anschluss präsentieren Maviş Güneşer und Kemal Kahraman politische Klagelieder in der Sprache Zaza aus der Region Ostanatolien. Klagelieder wurden und werden nach einem tragischen Ereignis, das ein persönliches oder kollektives sein kann, sowohl von namentlich bekannten als auch von unbekannten Dichter*innen verfasst. Dabei werden die Lieder nicht als Folklore, sondern als wichtige historische Quellen betrachtet. Als mündliche Überlieferungen und Erinnerungen der Zeitzeug*innen ermöglichen sie einen Zugang zu dem kollektiven Gedächtnis des Volkes.
Nach zwei erfolgreichen Festivals im radialsystem 2017 und 2019 wird „#disPlaced – #rePlaced“ als Salonformat fortgeführt, um einen transkulturellen Raum für Kunst, Kultur und Diskussion zu schaffen und bereits entstandene oder zukünftige Begegnungen zu fördern. Das interdisziplinäre deutsch-türkische Projekt beschäftigt sich mit dem Zustand türkeistämmiger Künstler*innen zwischen den Gesellschaften und Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat. In intimem Rahmen treffen Akteur*innen aus unterschiedlichen Communities und Generationen sowie aus unterschiedlichen künstlerischen und kulturellen Bereichen aufeinander. Performances, Konzerte, Diskussionen, Panels und Lesungen schaffen Raum für einen offenen Austausch, aus dem heraus neue Projekte entstehen können.
Eine Veranstaltung vom radialsystem in Kooperation mit dem renk. Magazin. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Foto Deniz Utlu Links oben: Heike Steinweg – Suhrkamp Verlag