Magazin
Eine gute Story sagt mehr als tausend Zahlen. Die Poets of Migration (POEM) sind ein Autorenkollektiv und eine literarische Plattform. Die POEMs veranstalten Leseperformances mit wechselnden Autorinnen und Autoren. Bringen Stories über Herkunft (und Zukunft) auf die Bühne. Angereichert mit Bildprojektionen, Live-Musik, Videoclips. Persönlich und politisch. Abgründig und anregend. Herzzerreißend und komisch.
Hinter jeder Migration steht eine Utopie.
Und Heimat? Ist manchmal nur eine Bühne, ein Mikro – und eine Menge gut gelaunter Leute.
In deutscher Sprache. Mit: Susie Asado, Imran Ayata, Wolfgang Farkas, Ok-Hee Jeong, Yade Önder und Zoran Terzić
Susie Asado ist ein Gedicht von Gertrude Stein. Susie Asado ist die Band von Josepha Conrad. Eine Band, die es gibt, und eine Band, die man manchmal nicht sehen kann. Ist der Song noch ein Song, wenn nur vereinzelte Töne ein sperriges Gerüst bilden? Ist das Literatur? Susie Asado benutzt Instrumente wie ein Metronom, wie Punkt und Komma, und an diese Töne hängt sie Worte. Gesungen, gesprochen. Zwischen Pop und Folk, zwischen Text und Song. Das vierte Album »State of Undress« erschien 2015 bei pop-records.
Imran Ayata, geboren 1969 in Ulm, lebt in Berlin und ist Autor, Kulturaktivist und Gesellschafter einer Agentur für Kampagnen. Der Mitbegründer von Kanak Attak studierte Politologie, war Redakteur der Zeitschrift »Die Beute« und schreibt heute u.a. für FAZ, ZEIT online, taz. Sein literarisches Debüt »Hürriyet Love Express« wird 2005 als »deutsch-türkische Post-Pop-Literatur« gewürdigt; 2011 folgt »Mein Name ist Revolution«. 2013 stellt er mit Bülent Kullukcu die CD »Songs of Gastarbeiter Vol. 1« zusammen und bringt mit Neco Celik die »Liga der Verdammten« auf die Bühne. Zuletzt hat er den Roman »Ruhm und Ruin« veröffentlicht und sich in der Initiative #FreeDeniz engagiert.
Wolfgang Farkas lebt als freier Autor in Berlin. Nach Lehr- und Wanderjahren in Lateinamerika und an der Deutschen Journalistenschule gründete er 1997 den literarischen Salon Blumenbar. Daraus ging der gleichnamige Verlag hervor, für den er von 2002 bis 2012 als verlegerischer Geschäftsführer tätig war. Er arbeitet für Zeitungen und Radio und führt ein Journal unter monsieurfarkas.net. Seine ungarischen Großeltern verschlug es 1944 bei ihrer Flucht nach München, wo er 1967 geboren wurde.
Ok-Hee Jeong, freie Journalistin, Filmemacherin und Autorin, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunst und Koreastudien, spielte für viele Jahre Kindertheater für die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück neben ihrer künstlerischen Arbeit im Bereich Malerei. Ihr Theaterstück „Was kostet wohl ein Sternenhimmel“ zum Thema Kinder-Sextourismus führte sie bundesweit als Schauspielerin auf. Einige ihrer Kurzgeschichten über Migration sind veröffentlicht. Nach der Deutschlandkinopremiere ihres Dokumentarfilms „SEWOL“ im Dezember 2016 arbeitet sie zurzeit an einem Dokufilm über Liebe im Alter bei gleichgeschlechtlichen Paaren.
Yade Önder, 1985 in Wiesbaden geboren, studierte Literatur- und Sozialwissenschaften an der HU Berlin und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr erstes Theaterstück «Kartonage« wurde im Rahmen der Autorentheatertage am Wiener Burgtheater uraufgeführt. 2018 war sie Preisträgerin des 26. Open Mike in der Kategorie Prosa. Verschiedene Stipendien und Veröffentlichungen in Anthologien. Sie lebt in Berlin.
Zoran Terzić, Autor, Philosoph und Musiker, geboren in Banja Luka, studierte Bildende Kunst in New York und wurde 2006 in Wuppertal promoviert. Zahlreiche Veröffentlichungen. Terzić ist Gründer des Jazzquartetts MovieMusic. 2019 erscheint bei diaphanes sein Buch „Idiocracy“.
Foto: Joerg Reichhardt / Poets of Migration