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Die erfolgreichste alternative Rockband der Türkei ist in Berlin: Duman. Ihre Musik bewegt sich zwischen Rock, Punk und türkischer Folklore.
Es gibt kaum jemanden in der Türkei unter 40, der sie nicht kennt: die türkische Rock-Band Duman. Einige kennen sie sogar noch aus den späten 90er Jahren, als sie im damals sehr populären Club „Flatline“ in Ortaköy als „Mad Madame“ auftraten, als Kaan Tangöze (Gesang) und Ari Barokas (E-Bass) noch Songs von amerikanischen Grunge-Bands wie Nirvana oder Alice in Chains coverten.
Bandleader Kaan Tangöze siedelte später nach Seattle, der Wiege der Musikrichtung Grunge, um dort zu studieren. Dort schrieb er neben seinem Studium Stücke für ein Album, das er in der Türkei aufnehmen wollte. Diesmal waren alle Stücke auf Türkisch, die Sehnsucht nach der Türkei war wohl doch sehr groß. Nach seiner Rückkehr gründeten die beiden Musiker Tangöze und Barokas zusammen mit Batuhan Mutlugil (Gitarre) die Band Duman. Seit dem zweiten Studioalbum der Band ist der Schlagzeuger Alen Konakoglu festes Mitglied.
Seit langem ist sie die erfolgreichste alternative Rockband der Türkei. Die Musik von Duman bewegt sich zwischen Rock, Punk und türkischer Folklore – die Texte sind mal melancholisch, mal politisch oder gesellschaftskritisch. Lieder wie „Aman Aman“ oder „İçerim ben bu akşam“ sind legendär. Auch scheuen sie sich nicht, politische Missstände anzuprangern und legten 2013 zu Zeiten der Gezi-Revolte das Lied „Eyvallah“ vor, das sich mit den Aufständen befasst und die Demonstranten in ihrem Bestreben unterstützen sollte.
Text: Anna Eser