DAS [neue] WIR

Performatives Festival kuratiert von Michael Annoff & Nuray Demir

Bonn
26 - 27-05-2023

Vor fast 50 Jahren trafen sich 40 Männer und eine Frau im Bonner Steigenberger Hotel, um die Planung einer Kunsthalle für die Bundesrepublik anzustoßen. Gleichzeitig entstand in (West-) Deutschland mit der Neuen Kulturpolitik ein Versprechen: Kunst und Kultur für alle!

Das zweitägige Festival „DAS [neue] WIR. Die Kunst und ihre Institutionen werden uns allen gehören“ versammelt am 26. und 27. Mai Künstler*innen, Aktivist*innen und Theoretiker*innen in der Bundeskunsthalle, um dieses Versprechen neu zu verhandeln. Überall in Deutschland versuchen Kulturinstitutionen, die super-diverse Stadtgesellschaft an ihrem Programm, im Publikum und Personal zu beteiligen. Gemeinsam mit Expert*innen und Zeitzeug*innen ziehen wir Bilanz, was wir aus den vergangenen Jahrzehnten lernen können und was wir korrigieren müssen.

Akteur*innen aus Kunst und Kultur entwerfen zusammen mit den Besucher*innen Zukunftspläne für eine neue Demokratisierung der Gesellschaft: Zwei Tage mit Panels und performativen Versammlungen zu Zugehörigkeit(en) und Gemeinschaften in neuen Institutionen, zu Diversität und Diversitätskritik, zur Geschichte demokratischer Kulturpolitik(en) und zu Räumen und Formaten des Zusammenkommens.

Ihr könnt euch unter buchung@bundeskunsthalle.de für das Festival anmelden. Bitte gebt bei der Anmeldung an, ob ihr an beiden Festivaltagen oder am Freitag oder Samstag teilnehmen wollt.

Das Festival wird kuratiert Michael Annoff und Nuray Demir, in Zusammenarbeit mit David Muñoz und Elizabeth Namwanje.

Michael Annoff arbeitet kuratorisch, anthropologisch und vermittelnd. Nuray Demir arbeitet kuratorisch, künstlerisch und choreographisch. Gemeinsam kuratieren sie performative Formate in den darstellenden und bildenden Künsten, aber auch in Geschichts-, Design- und Naturkundemuseen. Seit 2018 dokumentieren sie im langfristig angelegten Projekt „Kein schöner Archiv“ das immaterielle Erbe der postmigrantischen Gesellschaft. Einzelne Arbeiten des Archivs waren unter anderem im Haus der Kulturen der Welt, dem HAU Hebbel am Ufer und am Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg zu sehen. Darüber hinaus veröffentlichen sie Essays und lehren an verschiedenen Hochschulen, zum Beispiel zu Diversität und Diversitätskritik in den Künsten.

David Muñoz und Elizabeth Namwanje sind Volontär*innen des Programms „Intercultural Change“, das 2019 von der Intendanz der Bundeskunsthalle initiiert wurde. Das Programm zielt auf die interkulturelle Öffnung und Diversifizierung des Kulturbereichs in Personal, Publikum und Programm. Es basiert auf dem Konzept eines Volontariats, als Aus- und Weiterbildung von Akademiker*innen aus verschiedenen museumsrelevanten Studiengängen. Damit sollen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte an den Strukturen der Bundeskunsthalle beteiligt werden.