Magazin
Gerade erst endete Yavuz Ekincis mehrwöchiger Arbeitsaufenthalt im LCB, nun stellt der Istanbuler Romancier – im Gespräch mit dem Berliner Autorenkollegen Deniz Utlu – seinen neuen, lang erwarteten Roman vor.
»Das ferne Dorf meiner Kindheit« (Antje Kunstmann, übersetzt von Gerhard Meier, 2023) erzählt von Rüstem, der in einem kleinen Dorf in den Bergen aufwächst, eine archaische Welt, die geprägt ist von patriarchalischen Strukturen, religiösen Riten, Aberglaube, Gewalt und einem politischen Konflikt, der sich dem Jungen nur nach und nach erschließt: Sein ältester Bruder ist in die Berge gegangen, immer wieder durchsuchen Soldaten das Haus der Familie und in der Schule wird ihm verboten, seine Muttersprache Kurdisch zu sprechen. Als seine Großmutter im Sterben liegt, entdeckt Rüstem ein Familiengeheimnis, das viele Jahrzehnte zurückführt in eine Zeit, als in dem längst verfallenen Nachbardorf noch armenische Familien lebten.
Tickets