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Gesellschaft & Geschichten

Body Neutrality oder Body Positivity?

Darum wird Body Positivity kritisiert

Diesen Begriff kennen die meisten durch Social Media: Body Positivity (BOPO). Vor allem in den letzten Jahren wurde der Begriff wieder und wieder diskutiert. Wir sagen dir, warum dieser Ansatz kritisiert wird und welche Alternative sich in den letzten Jahren gebildet hat.

Body Positivity heißt für viele, dass alle Körper, unabhängig bspw. von ihrem Gewicht, Hautunreinheiten oder Dehnungsstreifen, welche gesellschaftlich als Makel gesehen werden, schön sind.

Manche Menschen empfinden diese Form der BOPO als nicht authentisch oder erreichbar. Viele fühlen sich durch den Drang zur Selbstliebe unter Druck gesetzt, weil diese für sie vielleicht nicht erreichbar scheint.

Seinen Ursprung hat Body Positivity aber eigentlich im Fat Acceptance Movement aus den 60er Jahren der USA. Dort wurde für die Körperakzeptanz und die Rechte mehrgewichtiger Menschen gekämpft. Was viele nicht wissen: Mehrgewichtige erfahren vor allem auf dem Arbeitsmarkt und in der Medizin systematische Diskriminierung. Daraus entstammt auch die Kritik an die gegenwärtigen Body Positivity Bewegung:

Viele Aktivist*innen kritisieren, dass die Bewegung aus seinem ursprünglichen Kontext von konventionell attraktiven Menschen, besonders dünnen weißen Frauen, instrumentalisiert und popularisiert wurde, sich für systematisch diskriminierte Mehrgewichtige aber wenig ändert: Vor allem in der Medizin werden ihre Anliegen nicht ernst genommen: Ärzt:innen raten ihnen unabhängig, ob es für den Besuchsgrund relevant ist, abzunehmen.

Darum wird die Popularisierung von „Curvy Models“ kritisiert

Immer wieder kommt die Kritik an der Darstellung von Body Diversität und Inklusivität auf. Denn auch bei “Curvy Models” scheint es Differenzierungen zu geben: Topmodels wie Ashley Graham sind zwar mehrgewichtig, haben meist aber trotzdem schmale Gesichter und dünne Taillen. Sie entsprechen somit eher den gesellschaftlichen Schönheitsidealen, als Plus Size Models, die runde Gesichter und keine schmale Taille haben und werden diesen bevorzugt.

Die Body Positivity Bewegung hat unbestreitbar dazu beigetragen, dass gesellschaftliche Schönheitsideale hinterfragt werden, dennoch sollte bedacht werden, dass es anders als viele denken, nicht nur um Selbstliebe, sondern auch um die Rechte Mehrgewichtiger geht und dort auch ihren Ursprung hat. Sie sollten aus Safe Spaces, die für und von ihnen geschaffen wurden, nicht ausgeschlossen werden.

Der Body-Neutrality-Ansatz fokussiert sich auf die Akzeptanz und den Respekt des eigenen Körpers. Der Körper wird nicht bewertet und es geht eher darum, das eigene Wesen nicht auf seinen Körper zu reduzieren. Es wird also nicht thematisiert, ob du deinen Körper magst oder nicht, sondern vielmehr, dass dein Wert davon unabhängig ist. Body Neutrality kritisiert die gesellschaftliche Zentralisierung von Schönheitsidealen und dem Konzept und Stellenwert von Schönheit im Allgemeinen.

Einen richtigen Ansatz gibt es für viele nicht. Während der Body-Positivity-Ansatz einigen hilft, können andere damit vielleicht gar nichts anfangen und schließen sich eher den Grundsätzen des Body-Neutrality-Ansatzes an. Dabei können beide Ansätze individuell bei der Körperakzeptanz helfen. Außerdem sollten dem Ursprung der Bewegungen und den Stimmen Mehrgewichtiger mehr Aufmerksamkeit gegeben und für deren Rechte eingestanden werden.

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