Noch nie von Donair gehört? Dann bist du nicht allein. Denn als ich zum allerersten Mal von diesem merkwürdigen Namen hörte, konnte ich mir auch nichts vorstellen. Mir kam zunächst nur eine Frage in den Sinn: „Gibt es jetzt auch eine Döner-Airline?“ Nein, nein, das kann sich der Dönerladen um die Ecke vielleicht dann doch nicht leisten. Allerdings versteckt sich hinter diesem Namen etwas ganz Außergewöhnliches: ein Döner à la Kanada.
Fast jeder kennt ihn, den Döner „mit alles“: rotes Fleisch im türkischen Fladenbrot, Salat Knoblauch- und Kräutersoße. Nicht so in Kanada. Dort serviert man den Donair in einem Pita-Brot mit kleingehackten Zwiebeln und Tomaten und einer Soße, die an eine süßliche Cocktailsoße erinnert. Während der deutsche Döner nicht gerade klein ist und man nach seinem Verzehr eigentlich schon supersatt ist, kann der kanadische Donair sogar bis zu einem Kilo wiegen und einen so richtig umhauen! Also ein Döner-Traum für alle, die nicht genug kriegen.
Über die Jahre hinweg haben sich dann, wie es auch dem deutschen Döner wiederfahren ist, verschiedene Donair-Variationen ergeben: Beispielsweise kann man in Toronto eine Donair-Pizza bestellen, die in ihren Maßen einer normalen Pizza um einiges überlegen ist. In manchen Donair-Restaurants kann man sich sogar Donair-Frühlingsrollen oder Donair-Poutine bestellen.
Erfunden wurde der Donair übrigens nicht von einem Kanadier oder Türken, sondern von Peter Gamoulakos, einem Griechen, der in den 1950ern nach Kanada auswanderte. Nachdem sein traditioneller Gyros von den kanadischen Kunden abgelehnt wurde, änderte er die Rezeptur und passte sie ihren Wünschen gemäß an. Heraus kam Donair. Seitdem ist er sprichwörtlich in aller Munde, und das nicht nur in Halifax, sondern auch im restlichen Kanada. Wenn ihr also demnächst Mal dort sein solltet, dann vergisst nicht, den Donair zu probieren. Ich wünsche euch auf jeden Fall schon mal eins: guten Hunger!
Credits
Text: Gözde Böcü