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Was geschieht mit dem Land, wenn indigene Völker gezwungen werden, ihre traditionelle Lebensweise in, von und mit der Natur aufzugeben, um der modernen Energieerzeugung für die Massen Platz zu machen? Welche Lügen werden benutzt, um die Mehrheit davon zu überzeugen, dass dies das Richtige ist?
Mit dem Ziel, über die sozio-politische Situation in Sápmi zu informieren und Teilnehmende zum Nachdenken anzuregen, wird das von Camilla Therese Karlsen kuratierte Projekt Electric Lies mit einem Residenzprogramm für nordische und deutsche Künstler*innen im Oyoun beginnen. Das Projekt wird sich in Form von Workshops, Diskussionen und Filmvorführungen entfalten und schließlich in der Performance-Intervention ČSV in der Hasenheide münden.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei! Für die Workshops wird um vorherige Anmeldung gebeten.
Uaajeerneq – Greenlandic Maskdance Workshop mit Elisabeth Heilmann Blind
12.10.2023 | 18:00 – 21:00
Der grönländische Maskentanz Uaajeerneq ist die älteste theatralische Ausdrucksform der Inuit in Grönland. Im Rahmen dieses Maskentanz-Workshops werden Teilnehmende in die historische Bedeutung des Maskentanzes eingeführt und erhalten Einblicke in seine grundlegenden Elemente, die auf animistischem Denken basieren. Zusätzlich bietet der Workshop eine Einführung und einen Vortrag über den grönländischen Trommeltanz, der im Verlauf der Session praktiziert wird. Besonderes Augenmerk liegt auf dem kreativen Lernprozess des Tanzes, der es Teilnehmenden ermöglicht, den eigenen Ausdruck und inneren Antrieb zu entdecken.
Workshop “Indigenizing the Arts” mit Asta Mitkijá Balto
14.10.2023 | 13:00 – 16:00
In ihrem Workshop „Indigenizing the Arts“ erkundet Asta Mitkijá Balto gemeinsam mit den Teilnehmenden die Bedeutung der sámischen Kultur für nicht-indigene Menschen, die künstlerisch tätig sind. Zu Beginn des Workshops gibt sie einen umfassenden Überblick über die Lebensumstände der indigenen Sámi in Norwegen, mit besonderem Augenmerk auf die sámische Kunst und ihre zentrale Rolle für die Erhaltung der sámischen Gesellschaft. Während des Workshops kommt die „Café-Methode“ zum Einsatz, eine informelle Gruppenarbeitstechnik, die die einladende Atmosphäre eines Cafés nachbildet. In diesem Rahmen werden grundlegende Fragen zu persönlichen Herausforderungen, Lebensumständen und den Möglichkeiten zur Schaffung von Kunst diskutiert und reflektiert.
ČSV – Performance-Intervention, Panel Talk, Vortrag & Filmvorführung von und/oder mit Asta Mitkijá Balto, Elisabeth Heilman Blind, Liv Aira und Marika Renhuvud
Die Performance-Intervention ČSV ist das Ergebnis der Residenz nordischer und deutscher Künstler*innen im Oyoun. In dieser besonderen Performance vereinen sich traditioneller Joik-Gesang, Poesie, Maskentanz und zeitgenössischer Tanz zu einem beeindruckenden Werk. Ziel ist es, das Publikum über die gesellschaftspolitische Situation in Sápmi aufzuklären und es gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Diese Performance Intervention verbindet künstlerischen Ausdruck mit einem wichtigen sozialen Anliegen und vermittelt die wichtige Botschaft über die Herausforderungen und die Widerstandsfähigkeit der sámischen Gemeinschaft.
Das ganze Programm und Anmeldung hier