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In ihrer Ausstellung Düşler Ülkesi (Land der Träume) nimmt Cana Bilir-Meier eine postmigrantische Perspektive ein und beschäftigt sich mit Fragen nach sozialer, kultureller, emotionaler und struktureller Teilhabe und Gleichberechtigung von Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen. Hierfür nutzt sie eine Fülle an Medien wie Film, Zeichnung, Performance oder Audio, die sich eng an den jeweiligen Inhalten orientiert.
Insbesondere interessiert sich Bilir-Meier für nicht erzählte oder ausgeblendete Geschichte(n) migrantischer Lebenswelten, die sie in privaten und öffentlichen Archiven aufspürt. Eine dieser Geschichten handelt von der Schriftstellerin und Dichterin Semra Ertan, Bilir-Meiers Tante. 1956 in der Türkei geboren, zog Ertan 1972 zu ihren Eltern nach Deutschland. 1982 verbrannte sich Ertan in Hamburg öffentlich als Zeichen gegen den zunehmenden Rassismus im Land.
Die Künstlerin hat diese persönliche Familiengeschichte behutsam in einem Film aufgegriffen, um Ertans Erfahrungen als Teil einer kollektiven Erinnerung und Geschichte zu verorten. Das Besondere an dieser Ausstellung ist das vielfältige Rahmenprogramm, dass mit einer Vielzahl von lokalen antirassistischen Initiativen realisiert wurde.
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Bilder: Cana Bilir-Meier/Kunstverein Hamburg