Burhan Doğançay

Zeichen an der Wand

Leverkusen
01-01-1970 - 26-08-2018

18. März 2018 bis 26. August 2018

Burhan Doğançay (1929–2013), türkisch-amerikanischer Maler und Fotograf, war ein Wanderer zwischen den Kulturen. Mit seinen Urban Walls erlangte er internationale Bekanntheit. Über einen Zeitraum von fast fünf Jahrzehnten fotografierte und skizzierte Doğançay in mehr als 100 Ländern Hauswände und Fassaden.

Sprechende Wände

Künstlerisch bearbeitete Plakate, Hinweisschilder, Graffiti und andere Spuren sind für Doğançay Anzeichen des kulturellen wie auch des politischen Klimas und Wandels. Er liest sie als indirekte Porträts unterschiedlicher Gesellschaften und als Ausdruck des Zeitgeistes:

„Die Wände […] sind Spiegel ihres jeweiligen Umfelds. Es sind sprechende Wände, auf denen Menschen ihre Frustrationen und Hoffnungen zum Ausdruck bringen.“ (Doğançay 2008)

Kreativität im urbanen Raum

Ausgehend von seinem umfangreichen Fotoarchiv der Walls of the World gestaltete Burhan Doğançay in mehreren großen Werkgruppen immer wieder das, was sich an den Oberflächen von Wänden abzeichnet. Er bearbeitet das, was dahinter liegt, überklebt oder übermalt wurde. Sein Leben lang war er gefesselt von der Direktheit und Spontanität, mit der sich Kreativität im urbanen Raum entfaltet. Diese Elemente ließen ein vielschichtiges, durch und durch kosmopolitisches Werk entstehen.

Peace Sign in Israel - Burhan Burhan Doğançay

Die Ausstellung geht von drei Schenkungen aus, die das Museum Morsbroich erhalten hat, und ist eine Kooperation mit der Albertina Wien als Hauptleihgeberin. Außerdem sind eine kleine Auswahl von Fotografien zu sehen, die mit dem Kamerablick des Künstlers eingefangen sind. Sie zeigen Wände, die für Doğançay Spiegel von Gesellschaft und Zeit waren, ein unerschöpfliches Motiv. Noch bis zum 26. August 2018 ist die Sammlung in Leverkusen ausgestellt.

Kurator: Fritz Emslander, Leiter der Grafischen Sammlung.

Bild 1: Museum Morsbroich, Leverkusen; Schenkung der Burhan-Angela Doğançay Foundation
Bild 2/Titelbild: Collage, Gouache, Acryl, Fumage auf Papier 76,5 x 57,5 cm Albertina, Wien
Text: Museum Morsbroich