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Nach 400 Aufführungen der Asyl-Monologe und Asyl-Dialoge erzählt die Bühne für Menschenrechte genau fünf Jahre nach dem Bekanntwerden des “Nationalsozialistischen Untergrunds” in den NSU-Monologen von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des NSU.
Ich hab den Polizisten gesagt „Ermittelt gegen Nazis!“ – Sie meinten: „Die würden Spuren hinterlassen. Ein Türke hat ihn umgebracht.“
Adile Şimşek
Dabei erzählen die NSU-Monologe nicht von namenlosen Opfern, sondern von Elif Kubaşık und Adile Şimşek und dem gewaltvollen Verlust ihrer Ehemänner sowie von İsmail Yozgat und der Trauer um seinen Sohn.
Wir erfahren vom Mut der Hinterbliebenen, in der 1. Reihe eines Trauermarschs zu stehen, von der Willensstärke, wiederholt die Umbenennung einer Straße einzufordern und nicht zuletzt vom Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die vermeintliche Wahrheit der Ermittler zu verteidigen.
Wenn in den NSU-Monologen die Schauspieler*innen mal behutsam, mal fordernd, mal wütend ihre Stimme erheben, dann erzählen sie roh und direkt die Erfahrungen der Hinterbliebenen und liefern uns intime Einblicke in das Hoffen und Bangen menschlicher Existenzen, denen wir uns nicht mehr entziehen können.
Die NSU-Monologe entstanden durch ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen – ein Werk zeitgenössischer Geschichtsschreibung, das in Zeiten des Erstarkens der AfD und des europäischen Faschismus an Aktualität kaum zu überbieten ist.
Buch und Regie: Michael Ruf
Team: Leonie Jeismann, Lara Chahal, Barnie Ecke, Franziska Abt, Florentine Seuffert
Die NSU-Monologe – Dokumentarisches Theater
Wann:
3.11.2016 Premiere (deutsch)
5.11.2016 Premiere (türkisch)
15.-19.11.2016
6.-8.12.2016
11.-15.1.2017
Ort: Heimathafen Neukölln – Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin
Tickets: Hier oder Vorverkauf: 15 €, ermäßigt: 10 € (Zzgl. VVK-Gebühr)
Abendkasse: 15 €, ermäßigt: 10 €
VVK im Heimathafen Neukölln Büro
Die Aufführungen sind am 3.11., 15.-19.11., 6.-7.12.2016 und 11.-14.1.2017 auf deutsch (mit türkischen und englischen Übertiteln) und am 5.11., 8.12.2016 und 15.1.2017 auf türkisch (mit deutschen und englischen Übertiteln)
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Premiere während Aktionswoche Gedenken & Widerstand, 29.10. – 06.11.2016 anlässlich des fünften Jahrestags der sogenannten Selbstenttarnung des NSU.
Bilder: Heimathafen Neukölln